Testspiele - Saison 1911/1912 - 8. Spieltag - Sonntag 31.03.1912
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31.3.1912: Maastrichtse VV - Alemannia Aachen 2:2

[...] Dies war die Elf die bei herrlichem Fussballwetter zum Retourspiel nach Maastricht fuhr.

Das Spiel begann mit dem Anstoss der Holländer, und es entwickelte sich gleich ein ganz annehmbares Spiel. Unsere Stürmer, gut kombinierend, kommen wiederholt in gefährliche Nähe des gegnerischen Tores, können aber vorläufig nichts erzielen, da bei dem unebnen Boden genaues Schiessen ziemlich schwierig ist. Infolge der guten Zusammenarbeit unserer Mannschaft sind wir bis zur Pause leicht überlegen, was leider nur einmal durch einen prächtigen Schuss Wollgarten's zahlenmässig zum Ausdruck kommt.

Nach Halbzeit greifen die Holländer direkt scharf an und erzwingen nacheinadner mehrere Ecken die aber von unserer Deckung sicher abgewehrt werden. Dann bekommt wieder Hennes Gelegenheit, seinen Namen als "Wunderknaben" zu bestätigen (böse Zungen behaupteten allerdings nach dem Spiele, ohne ein gewisses Ereignis im Laufe der Woche hätten wir 2:1 gewonnen). Einen Schuss des Halblinken hält Schwimm durch Hinwerfen, den Ball hat er einige Sekunden vor sich liegen, muss dann aber plötzlich kopfschüttelnd konstatieren, dass er "hängt". Bald darauf bringt ein famoser Schuss des Maastrichter Mittelstürmers dem Gegner die Führung. Das ist unserer Mannschaft nun doch zuviel, wir dürfen das Spiel nicht verlieren. Unser Eifer wird auch bald belohnt; Altenkamp schiesst einen gut vorgelegten Ball scharf plaziert ein. 2:2. Im Anschluss an eine tadellose Flanke von Clemens hatte Altenkamp die Gelegenheit, uns die Führung zu geben. Der direkt aus der Luft genommene Ball geht jedoch haarscharf vorbei. Noch einige sehr gefährliche Angriffe des Gegners, und das interessante Spiel ist beendet.

Unsere Mannschaft zeigte ein bedeutend besseres Spiel als an den 3 letzten Sonntagen. Das Stürmerspiel in der I. Halbzeit war direkt gut zu nennen. Wollgarten war heute die treibende Kraft, gut unterstützt von seinen Innenstürmern. Ich möchte jedoch allen dreien empfehlen: "mehr Schiessen"! Die Aussenstürmer befriedigten, Mots muss sich noch an seinen Nebenmann gewöhnen, er verspricht aber gut zu werden. Vogeno hat in der letzten Zeit etwas nachgelassen, es mag dies ja auch in etwa auf den häufigen Wechsel seiner Nebenleute zurückzuführen sein. Vor allen Dingen soll er aber daran denken, wenn der Gegner drängt, etwas zurückzukommen. Für den Läufer ist es nämlich beinahe unmöglich, wenn er sich eine zeitlang mit dem Gegner abgemüht hat, den Ball auf 30–40 Meter zu plazieren. Die Läuferreihe mit Laumen in der Mitte hielt sich recht wacker. Bei Xaver ist in den letzten Spielen eine auffallende Formverbesserung zu vermerken, die hoffentlih auch bis zum Schluss der Saison anhält. Mit Laumens Spiel konnten wir vollauf zufrieden sein, diesmal war die grosse Lücke, die sonst Wesches Fehlen in der Regel mit sich bringt, ziemlich ausgefüllt. Gut waren auch beide Verteidiger, nebst Hennes. Der befreiende Stoss Emunds scheint auch auf Schroeder überzugehen. Letzterer knallt allerdings die Bälle noch meist unberechnet nach vorne aber seine Angriffsweise ist gut. In puncto Zuspielen kann er, wie auch die ganze übrige Mannschaft, sich noch immer ein Beispiel an Emunds nehmen.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 4 / April 1912)

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