Do, 12. Mai 2016

„Der Verein ist mir ans Herz gewachsen“

Mannschaftskapitän Aimen Demai wird verabschiedet

Es lief die 71. Minute im Siegener Leimbachstadion, als Fuat Kilic seinen Spielführer einwechselte. Aimen Demai kam für Dennis Dowidat. Es sollte der letzte Einsatz des 33-Jährigen für die Aachener Alemannia bleiben. Nach 111 Spielen im Trikot der Schwarz-Gelben verabschiedet sich Demai als Fußballer vom Tivoli.

Die Verletzungsprobleme sind zu gravierend. Der Vertrag des Franzosen läuft nach sieben Jahren aus. „Ich kann verstehen, dass der Verein so plant“, sagt Demai. Aktuell arbeitet Demai in der Reha. Mal wieder. Nach unzähligen Rückschlägen macht der Körper des Profis Probleme, wenn es in die Belastung geht.

Für den Ernstfall, die Invalidität, hat Aimen Demai vorgesorgt. Ein Studium im Bereich Sportmanagement steht kurz vor dem Abschluss, den Trainerschein (Elite-Jugend-Lizenz) hat er schon in der Tasche. Zügig soll die A-Lizenz nachgelegt werden. Vor einigen Wochen wurde Demai verstärkt in Arbeit von Fuat Kilic eingebunden. Er greift seitdem beim Scouting unter die Arme. „Dennoch bin ich oft in der Kabine, begleite die Jungs.“ Ein Kapitän sei auch von Bedeutung, wenn er nicht spielt, meint der zweifache tunesische Nationalspieler.

Demai, in Thionville an der Mosel geboren und aufgewachsen, hat sich in der Region Aachen eingerichtet. Seine fünfköpfige Familie fühlt sich wohl, die Kinder gehen hier zur Schule. Zum Tivoli-Abschied werden sie – wie so häufig – auf der Tribüne sitzen. „Ich möchte es klein halten“, so der bescheidene Fußballer. „Ich will mich nicht in den Vordergrund spielen.“

Sein „enger Kreis“ war es auch, der ihm in schweren Stunden immer wieder zur Seite stand. „Mein linkes Knie hat mein ganzes Sportlerleben beeinflusst. Durch die Verletzungen habe ich einige Jahre verschenkt.“ Für den früheren Zweitligakicker (193 Spiele) wäre durchaus mehr drin gewesen.

Über den FC Metz kam er mit Anfang 20 nach Deutschland. Nach Stationen beim 1. FC Saarbrücken und 1. FC Kaiserlautern holte ihn der damalige Alemannia-Trainer Jürgen Seeberger zur Eröffnung des neuen Tivoli in die Kaiserstadt. Seitdem ist viel passiert im Verein. Demai erlebte zahlreiche Übungsleiter, die Alemannia wurde bis in die Regionalliga durchgereicht. „Meine Situation vergleiche ich oft mit der des Klubs.“

Abschied vor dem Spiel

Sieben intensive Jahre gehen zu Ende. „Eine Zeit, in der mir dieser Verein ans Herz gewachsen ist“, gibt Demai zu. „Nicht mehr Spieler von Alemannia Aachen zu sein, ist für mich keine Kleinigkeit.“

Aimen Demai wird am Samstag vor dem Anpfiff verabschiedet. Ein bisschen Wehmut mag dann vielleicht aufkommen, wenn er ein letztes Mal vor die Südtribüne tritt. „Bei mir überwiegend nicht Zufriedenheit, sondern Motivation für die kommenden Aufgaben.“

Merci, Aimen!

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