„Habe dem Verein sehr viel zu verdanken“

Vor dem Testspiel gegen den FC Schalke 04 (Sonntag, 14. Juli, Anstoß 19 Uhr) stand uns Marco Höger für ein kurzes Interview zur Verfügung. Der 23-jährige Mittelfeldspieler trug von 2005 bis 2011 das Trikot der Alemannia.

Marco, nach nunmehr zwei Jahren auf Schalke kehrst du erstmals mit deinem Team an den Tivoli zurück, um gegen die Alemannia zu spielen. Mit welchem Gefühl trittst du am Sonntag die Reise nach Aachen an?

Ich freue mich sehr auf die Begegnung, sie wird gerade für mich ein sehr schönes Vorbereitungsspiel.

Worauf freust du dich am Sonntag besonders?

Ich hoffe, dass ich das eine oder andere bekannte Gesicht aus meiner Zeit in Aachen treffe wie beispielsweise den Zeugwart, mit dem ich mich immer sehr gut verstanden habe. Von den Spielern, mit denen ich damals zusammen gekickt habe, ist leider kaum noch jemand dabei.

Seit deinem Weggang ist viel passiert bei der Alemannia. Der Verein startet nun in der Regionalliga einen Neuanfang und versucht den Abwärtstrend der vergangenen Jahre zu stoppen. Wie hast du das Geschehen rund um den Tivoli verfolgt?

Den Weg der Alemannia habe ich auch nach meinem Weggang sehr intensiv verfolgt, schließlich bin ich in Aachen Profi geworden und habe dem Verein sehr viel zu verdanken. Es ist schade, dass es zuletzt so abwärts ging. Ich wünsche dem gesamten Club von Herzen, dass jetzt wieder bessere Zeiten anbrechen.

Insgesamt hast du fünf Jahre deine Fußballschuhe für die Schwarz-Gelben geschnürt und den Sprung aus dem Nachwuchsleistungszentrum zu den Profis geschafft. An welches Spiel oder welchen Moment erinnerst du dich noch immer gerne zurück?

Die DFB-Pokalsaison 2010/2011 war großartig, da sind wir bis ins Viertelfinale vorgestoßen, mussten uns dann aber leider den Bayern geschlagen geben. Das Highlight war sicherlich mein Tor in der zweiten Runde gegen den 1. FSV Mainz 05. Wir haben zu Hause 2:1 gewonnen – obwohl Mainz klarer Favorit war. Zu dem Zeitpunkt standen die 05er in der Bundesliga ganz vorne.

Zwei Spielzeiten mit knapp 50 Bundesligaspielen, Einsätzen in Champions- und Europa-League bei den Königsblauen liegen hinter dir. Erst in der Winterpause wurde dein Vertrag vorzeitig bis 2016 verlängert. Bist du zufrieden mit deiner persönlichen Entwicklung?

Ich bin glücklich, dass ich bislang so viele Spiele bestreiten durfte. Vor allem die Abende in der Champions League sind immer etwas ganz Besonderes. Zufrieden zurücklehnen kann und darf ich mich aber jetzt nicht, es geht immer noch mehr. Ich will meine Leistung noch weiter steigern.

Mit Clemens, Goretzka, Santana, Szalai sind weitere junge, hochtalentierte Spieler zu euch gestoßen. Zudem hat der umworbene Julian Draxler verlängert. Wie schätzt du euren Kader für die kommende Spielzeit ein?

Ich sehe uns sehr gut aufgestellt. Wir haben Qualität dazu gewonnen und uns auch in der Breite des Kaders verstärkt. Ich hoffe, dass die Saison ähnlich beginnt wie die vergangene Spielzeit. Da lief es in den ersten Spielen richtig rund. Dieses Niveau müssen wir dann aber auch halten. Ich sehe uns insgesamt auf einem guten Weg. Die gesamte Mannschaft zieht in der Vorbereitung voll mit.

Auch die Konkurrenz in der Bundesliga rüstet weiter auf. Der FC Bayern München hat die letzte Saison dominiert und nach dem „Triple“ nun Star-Trainer Pep Guardiola sowie Mario Götze verpflichtet. Welche Rolle will der FC Schalke 04 im nächsten Jahr spielen?

Die Bayern sind derzeit sicherlich das Nonplusultra – nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Daher scheint Platz eins in der Bundesliga vom Papier her klar vergeben zu sein. Aber dahinter ist alles offen. Wir haben in der vergangenen Spielzeit gezeigt, dass wir die Qualität haben, ganz oben mitzuspielen. Das haben unter anderem die beiden Siege in den Derbys gegen den BVB gezeigt. Zudem sind wir trotz einer sehr durchwachsenen Saison am Ende noch Vierter geworden.