Di, 3. Juli 2012

„Ich übernehme gerne Verantwortung“

Timo Brauer ist mit seinen 22 Jahren schon jetzt eine zentrale Figur auf dem Platz

Nach einer Verschnaufpause für die Spieler sucht man in der Sportschule Bitburg derzeit vergeblich. Nach dem Mittagessen herrscht auf den Hotelfluren Totenstille. Mit gutem Grund: Am vierten Tag des Trainingslagers nutzt mittlerweile auch der Letzte unter den Akteuren die kurze freie Zeit zwischen den Einheiten, um Kraft zu tanken.  Das Trainingsprogramm wird konsequent durchgezogen, die Jungs vom Tivoli trainieren am Limit.

Die Voraussetzungen sind optimal: Gutes Essen, gute Trainingsbedingungen auf dem Platz, und selbst das Wetter spielte am Dienstag mit. Bei beiden Einheiten auf dem Rasen strahlte die Sonne über Bitburg. Umso schweißtreibender wurde es für die Jungs von Ralf Aussem. Während Torwart-Trainer Hans Spillmann Alemannias Schlussmänner ordentlich auf Trapp hielt, ging es unter den Feldspielern zur Sache. Neben knackigen Zweikämpfen stand das Kombinationsspiel auf engstem Raum im Fokus, der Torabschluss sollte dabei schnell gesucht werden. Einer unter den Alemannen fällt dabei immer wieder positiv auf: Timo Brauer.

Der Neuzugang aus Essen gilt bereits seit langer Zeit als Wunschspieler der Alemannia. Je mehr man sich mit dem 22-Jährigen beschäftigt, desto deutlicher wird, warum. Brauer ist ein Musterbeispiel für Spieler, die trotz ihres jungen Alters Verantwortung auf dem Platz übernehmen. Ständig fordert der gebürtige Essener den Ball, ist lautstark unterwegs, dirigiert und weiß genau, was er tut. „Ich übernehme gerne Verantwortung auf dem Platz. Das ist sozusagen mein Naturell“, erzählt er.

Kein Wunder. Schließlich war Timo Brauer die letzten zwei Jahre nicht irgendeiner bei Rot-Weiß Essen. Der defensive Mittelfeldspieler war Kapitän, Spielmacher, sogar eine echte Identifikationsfigur des traditionsreichen Klubs von der Hafenstraße. Ausgebildet in der Jugend des FC Schalke wechselte Brauer 2009 von der U19 zur Zweiten Mannschaft nach Essen. „Ich bin bewusst eine Liga nach unten gegangen, um einfach Spielpraxis zu sammeln. Klar hätte ich nichts dagegen gehabt, mit 18 Jahren Bundesliga zu spielen. Dieses Ziel verfolge ich weiterhin. Aber was nützt es mir, wenn ich nur auf der Bank sitze“, betont er.

Sein Plan ging bis jetzt voll auf. Mit RWE schaffte Brauer den Aufstieg von der NRW-Liga in die Regionalliga und wurde zu einem der wichtigsten Spieler in Essen. Die Herausforderung bei der Alemannia nimmt Brauer mit großem Selbstbewusstsein an. „Ich weiß, dass ich mich hier durchsetzen kann. Am meisten fühle ich mich zentral vor der Abwehr wohl. Aber wenn es darauf ankommt, kann ich auch als rechter Verteidiger spielen“, sagt er.

Für Sportdirektor Uwe Scherr, der Brauer bereits aus seiner Schalker Zeit bestens kennt, steht fest: „Wenn er in Zukunft das auf dem Platz abruft, was er jetzt schon andeutet, werden wir mächtig Spaß an ihm haben“, so Scherr.

Nächste Woche Samstag, 14. Juli, trifft Brauer im Rahmen des Testspiels der Alemannia gegen Rot-Weiß Essen auf seine alten Kollegen. „Die Vorfreude ist riesig. Aber ich freue mich generell darauf, in Zukunft am Tivoli zu spielen. Es ist ein tolles Stadion mit tollen Fans und einer super Atmosphäre.“

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