Do, 19. Februar 2015

„Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz“

FC-Coach Stephan Engels im Interview

Er war selbst Bundesligaprofi beim 1. FC Köln (236 Erstligaspiele) und schaffte den Sprung in die A-Nationalmannschaft. Heute betreut Stephan Engels die Kölner U21. Wir sprachen mit dem 54-Jährigen über den bisherigen Saisonverlauf, Kaderveränderungen und die Nachwuchsarbeit bei den Geißböcken.

 

Hallo Herr Engels, zwei Punkte aus drei Spielen lautet die Bilanz Ihres Teams im neuen Jahr. Wie schätzen Sie den Start ein?

Wir können mit der bisherigen Punkteausbeute und den gezeigten Leistungen leben. Die beiden Unentschieden gingen in Ordnung. Das Spiel gegen Lotte hatte mit einem regulären Fußballspiel nicht annähernd etwas zu tun, da hätte der Schiedsrichter niemals anpfeifen dürfen.

Mit Roman Golobart und Leon Binder haben sich zwei Stammverteidiger im Winter neue Herausforderungen gesucht. Wie schwer wiegen die Abgänge der Leistungsträger?

Leider haben wir mit Roman Golobart (Erzgebirge Aue) und Leon Binder (RW Essen) nicht nur zwei Leistungsträger verloren, sondern mit Marcel Schuhen (zum Drittligisten Hansa Rostock) auch einen Klassetorwart, der sich durch seine starken Leistungen in sechs Meisterschaftspartien für höhere Aufgaben empfohlen hat. Dazu fällt unser Mittelfeldspieler Danilo Wiebe schon seit Mitte Oktober mit einer schwerwiegenden Verletzung aus. Auch Außenverteidiger Sven Engelke kann frühestens Mitte März wieder in den Meisterschaftsbetrieb einsteigen. Im Gesamtpaket sind das natürlich schon schwerwiegende Verluste und Ausfälle, die wir jedoch durch unsere mannschaftliche Geschlossenheit versuchen zu kompensieren.

Auf der anderen Seite ist mit Sebastian Zinke ein erfahrener Mittelfmann von Drittligist Fortuna Köln zu Ihnen gestoßen. Was erwarten Sie von ihm?

Sebastian soll mit unserem Kapitän Marius Laux zusammen unsere junge Mannschaft führen. Darum haben wir ihn geholt.

Ihre Mannschaft ist hervorragend in die Saison gestartet. Erst am 13. Spieltag gab es die erste Niederlage. Mittlerweile steht der FC auf Rang neun im Mittelfeld der Tabelle. Sind Sie dennoch mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

Ja, denn unser Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz. Den können wir immer noch verteidigen und aus eigener Kraft erreichen.

Beim FC haben einige Kicker den Durchbruch zu den Profis gemeistert und spielen jetzt in der Bundesliga. Was ist das Geheimnis Ihrer Nachwuchsarbeit?

Die Mischung aus unseren top ausgebildeten Trainern und unserem Scouting macht die Nachwuchsarbeit in Köln aus. Als Verein haben wir eine Idee, wie wir mit den jungen Spielern umgehen und sie zu Höchstleistungen fördern.

Als Ex-Profi und früherer Nationalspieler wissen Sie, auf was es im Profibereich ankommt. Welche Eigenschaften muss aus Ihrer Sicht ein Talent heute mitbringen, um den Sprung zu schaffen?

Die Schnelligkeit ist schon ein bestimmender Faktor im Fußball geworden. Dazu kommt sicherlich die Fähigkeit, ein Spiel lesen zu können und die taktischen Aufgaben zu erfüllen. Was aber nie unterschätzt werden darf, ist der absolute Wille und die richtige Einstellung, um seine Ziele zu erreichen. Dazu gehört als junger Fußballer auch, auf viele schöne Sachen zu verzichten. Mal eben im Vorbeigehen Profifußballer zu werden ist nicht möglich…

Ab und an stoßen aber auch Akteure aus dem Bundesligakader zu Ihnen. Ist es für Sie als Trainer schwer, häufig mit neuen Spielern zu arbeiten, oder macht gerade das Ihren Job aus?

Das macht gerade den Reiz aus. Meine Aufgabe ist es nicht nur, unsere eigenen U21-Spieler weiter zu entwickeln, sondern auch den Spielern aus dem Bundesligakader Spielpraxis geben zu können. Unsere U21 hat schließlich auch den Sinn, dass sich die Jungs von oben bei uns zeigen können. Als Beispiel dafür kann auch Roman Golobart dienen, der sich durch seine guten Leistungen für ein Engagement bei einem Zweitligisten empfohlen hat. Wir helfen den Spielern dabei, sich zu verbessern und für den Profifußball interessant zu machen.

Am Samstag reisen Sie zum stärksten Heimteam der Liga. Die Alemannia ist zuhause noch ohne Niederlage. Was werden Sie ihrer Elf mit auf den Weg geben, um am Tivoli bestehen zu können?

Aachen ist der absolute Favorit in dieser Partie. Die Alemannia verfügt über sehr viel fußballerische Qualität. Aber sie können mir glauben, dass wir nicht so naiv auftreten werden, wie es der Hamburger SV beim FC Bayern erlebt hat…

Vielen Dank für das Gespräch.

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