Fr, 16. Juli 2010

„Wir werden viel und lange trainieren“

Interview mit Coach Peter Hyballa vor der Abfahrt ins Trainingslager

Ohne Seyi Olajengbesi, dafür mit den U23-Akteuren Daniel Engelbrecht, Narciso Lubasa und Robert Wilschrey macht sich die Alemannia heute auf die Reise. Über St. Wendel (Samstag Test gegen Saarbrücken) geht es an den Walchsee. Wir sprachen mit Coach Peter Hyballa über das bevorstehende Trainingslager und den aktuellen Stand der Vorbereitung.

Am Freitag geht es Richtung Saarland, wo am Samstag das Testspiel gegen den 1. FC Saarbrücken ansteht. Danach geht es gleich weiter ins Trainingslager an den Walchsee. Ist Block 1 der Vorbereitung damit abgeschlossen?
Das kann man so sagen. Die Kennenlernphase ist vorbei. Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Mannschaften haben wir schon viel in Spielformen mit dem Ball gearbeitet. Wir haben unsere taktischen Gedanken und die Schlüsselwörter den Spielern immer wieder genannt. Jetzt merken wir, dass die Spieler das annehmen und sich auf dem Platz auch entsprechend verständigen. Jetzt folgt der nächste Schritt, so ein Trainingslager ist immer das Kernstück der Vorbereitung. Wenn wir wieder kommen, sind wir endgültig eine richtige Mannschaft.

Wie sieht es personell aus?
Seyi Olajengbesi wird hier bleiben und in Köln seine Reha fortsetzen, damit er Anfang August komplett zurückkommen kann. Thorsten Burkhardt ist seit gestern wieder voll im Training, Manuel Junglas ebenfalls. Die leicht Verletzten werden Samstag, Sonntag oder Montag wieder voll einsteigen.

Es wurde sehr intensiv und lange trainiert. Sind die kleinen Verletzungen darauf zurückzuführen, dass die Spieler sich an die neue Belastung erst gewöhnen mussten?
Bei dem einen oder anderen war es sicher ein bisschen Überbelastung. Man muss aber auch sehen, dass wir einige Spieler dabei haben, die aus einer schweren Verletzung und damit einer langen Pause kommen. Wir sind aus dem vollen Training in die Testspiele gegangen, da sind die Spieler schon mal ein bisschen müde und kommen einen Schritt zu spät. Das ist nichts Dramatisches. Natürlich muss die Mannschaft sich an die neuen Vorgaben gewöhnen. Wir stehen jetzt höher, spielen aggressiver und offensiver. Wir haben jetzt gegen zwei kleinere Gegner gespielt und dabei 23 Tore erzielt – die muss man auch erst mal machen.

Du sprichst die torreichen Testspiele an. Da waren schon einige Szenen dabei, die sehr gut anzuschauen waren. Was hat dir gefallen und welche Punkte siehst du, an denen noch gearbeitet werden muss?
Die Mannschaft will dieses tiefe Passspiel und die Dreieckskombinationen schnell lernen. Das war besonders in der zweiten Halbzeit in Walheim gut zu sehen, da haben wir auch ganz gute Tempowechsel hinbekommen. Aber ich sehe noch viele Sachen, die nicht so sind, wie wir uns das vorstellen. Viele spielen immer noch ausschließlich mit dem starken Fuß, ab und zu wird noch zu oft der Querpass gesucht, statt in die Tiefe zu spielen. Und nach dem Pass muss ich sofort eine neue Position suchen, das machen wir noch nicht so gut.

Mit dem Test gegen Saarbrücken steht der erste echte Prüfstein an. Sie starten schon kommende Woche in die Saison, dürften also etwas weiter sein.
Das Ergebnis ist mir am Samstag gar nicht so wichtig. Wir wollen sehen, dass die 15 Feldspieler, die wir wahrscheinlich einsetzen können, noch mehr zeigen. Auch bei Standardsituationen wollen wir die Dinge verfeinern. Und wenn wir am Ende gewinnen, wäre es natürlich gut für die Moral. Gewonnene Spiele sind immer besser. Es wird ein guter Test.

Wie wird der Tagesablauf im Trainingslager aussehen?
Training, Essen, Schlafen, ein paar Interviews geben, Training, Essen, Schlafen, Training… Im Ernst: Wir werden zweimal täglich trainieren, und zwar sehr intensiv und sehr lang. Eric van der Luer und ich sind ja Fans langer Trainingseinheiten statt vieler kleiner. Wir werden natürlich einige Besprechungen machen und erläutern, was wir sehen wollen, vielleicht auch mal in Richtung Motivation. Welche Ziele haben wir fußballerisch und beim Teamcharakter? So machen wir das vor jedem Training, ehe wir gemeinsam auf den Platz gehen. Wir suchen uns immer ein spezielles Thema raus. Und wir wollen auch versuchen, mit jedem Spieler im Laufe der Woche mal einzeln zu sprechen. Wir werden versuchen, die Zeit optimal zu nutzen.

Die Aktion mit der Bundeswehr hat deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. Wird es etwas Vergleichbares noch einmal geben?
Ich habe das auch zum ersten Mal gemacht. Die Zusammenarbeit war top, die Jungs haben super mitgezogen. Sie haben gemerkt, worauf wir hinaus wollen. Sich gegenseitig anspornen, Lösungen finden und dabei auch im Fitness-Bereich arbeiten. Aber eben anders. Hätten wir eine Kanu-Tour gemacht, hätten einige gegähnt, weil sie das schon zum 15. Mal machen. Vielleicht machen wir etwas Ähnliches noch mal.

In Sachen Kaderplanung steht weiter ein Stürmer auf der Wunschliste. Es macht den Eindruck, als würde daran in aller Ruhe gearbeitet.
Wir gehen das ganz entspannt an, denn wir wollen total überzeugt von dem Spieler sein. Es werden immer noch jeden Tag zehn, 15, 20 Spieler angeboten. Und die Zahl wird noch größer werden. Wir bleiben da ganz cool, Erik Meijer und ich sprechen uns jeden Tag ab. Vom Spielertypen und charakterlich muss es einfach passen. Wir nehmen Robert Wilschrey, Daniel Engelbrecht und Narciso Lubasa aus der U23 mit ins Trainingslager, um sie ein bisschen reinschnuppern zu lassen.

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