Do, 5. Juli 2012

Ein Innenverteidiger mit linker Klebe

Sascha Herröder wuchs in einer Reiter-Familie auf, doch die Liebe zum Ball war größer

Die Mittagsruhe wurde auch am Donnerstag ausgiebig genutzt. Eine gute Stunde bleibt den Schwarz-Gelben derzeit nach dem Mittagessen, um Kraft zu tanken für den Nachmittag. Die Beine sind schwer, die Müdigkeit macht sich breit. Vorbereitung eben. Die hohe Trainingsintensität ist für manchen Spieler Neuland, auch für Alemannias Neuzugang Sascha Herröder. „So viel trainiert habe ich bei meinen letzten Stationen selten. Aber die hohe Belastung wird sich im Laufe der Saison noch auszahlen“, ist sich Herröder sicher.

Fit war der Innenverteidiger am Donnerstagnachmittag pünktlich zur zweiten Einheit trotzdem. Alemannias Neuzugang präsentiert sich derzeit ohnehin auf dem Platz als aufgewecktes Kerlchen. Seine Probezeit nutzte er im Team von Ralf Aussem hervorragend. Der 24-Jährige überzeugte sowohl im Training als auch in den Testspielen und erhielt prompt einen Einjahresvertrag. Dabei hätte der gelernte Innenverteidiger durchaus in der kommenden Saison in der Zweiten Liga spielen können. Mit dem VfR Aalen packte Herröder im Mai den Aufstieg in Liga zwei, ein Vertragsangebot schlug er trotzdem aus. „Ich habe in Aalen keine wirkliche sportliche Perspektive gesehen. Ich will öfter spielen als nur 15 oder 16 Mal in der Saison. Die Alemannia ist ein toller Verein. Ich freue mich riesig, vor einer großen Kulisse aufzulaufen“, so Herröder.

Dabei hätte sein beruflicher Weg auch in eine andere Richtung verlaufen können. Aufgewachsen in einer echten Reiter-Familie erhielt in Herröders jungen Jahren zunächst das Pferd den Vorzug gegenüber dem runden Leder. Sein Vater, Siegfried Herröder, wurde als Nationenpreisträger bekannt und arbeitet heute als Nachwuchstrainer. Seine Schwester Angelina Herröder möchte spätestens im kommenden Jahr beim CHIO in Aachen als Springreiterin dabei sein. Für Herröder selbst war irgendwann klar: Er möchte Fußballer werden. „Ich bin mal von einem Pferd herunter gefallen. Danach war klar, dass Fußball meine Leidenschaft wird“, erzählt er.

Genau diese Leidenschaft bringt er mit aufs Feld. Das Kopfball- und Passspiel sind seine Stärken, in der Spieleröffnung punktet er regelmäßig. Doch beim Torschusstraining wird ein Aspekt zusätzlich sichtbar: Herröder besitzt einen strammen Schuss und einen guten Abschluss. „Es ist schon vorgekommen, dass ich mal im Angriff zum Einsatz kam. Ich denke, mein Abschluss ist nicht der schlechteste“, meint er.

Für die meisten im Team ist die Dritte Liga Neuland. Der junge Innenverteidiger, der vor seiner Zeit beim VfR Aalen jeweils in der zweiten Mannschaft des SV Elversberg sowie der Eintracht aus Frankfurt kickte, hat im Hinblick auf die kommende Drittligasaison durchaus den einen oder anderen hilfreichen Tipp in der Tasche. „Es hat sich ja schon herumgesprochen: In dieser Liga ist alles möglich. Wir haben als Aufsteiger auch gegen Klubs verloren, die am Ende abgestiegen sind. Wir müssen die Dritte Liga sofort annehmen und uns durchbeißen“, so Herröder.

Durchgebissen haben sich die Jungs von Ralf Aussem in den vergangenen Tagen mehrfach. Am Donnerstag schraubte das Trainer-Team die Intensität ein wenig nach unten. Das Technik-Training rückte mehr in den Vordergrund, die Hanteln blieben im Materialraum. In Sachen Kapitänsfrage ist inzwischen auch eine Entscheidung gefallen. Viele hatten es bereits vermutet, nun ist es amtlich: Albert Streit trägt in der kommenden Saison die Binde, sein Stellvertreter ist Aimen Demai.

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