Mo, 19. Juli 2010

Erst Sondermüll, dann Delikatesse

Walchsee: An Tag 2 geht es richtig zur Sache - Stieber "Mann des Tages"

Nach 140 Minuten war das erste Training am Montag beendet. „Bis heute Nachmittag, dann trainieren wir drei Stunden.“ Wer die Ankündigung von Peter Hyballa als Scherz verstanden hatte, sollte eines Besseren belehrt werden. Am Nachmittag ging es richtig zur Sache.

„Die ersten zehn Minuten war es Sondermüll, danach Delikatessenladen.“ Mit diesem Satz schickte Hyballa das Team am Vormittag zurück ins Hotel. In einer abwechslungsreichen Spielform standen sich zwei Teams gegenüber, mal auf zwei, mal auf vier Tore. Weil auch die Spielrichtung ständig wechseln konnte, dauerte es einige Minuten, ehe brauchbare Angriffe zustande kamen. Die lieferte die Truppe am Ende dann aber regelmäßig. „Am Anfang war das mehr ein Hühnerhaufen. Aber wenn es ernst wird, müssen wir auch in den ersten Minuten hellwach sein“, erklärte Hyballa, der anschließend eine deutliche Verbesserung der Trainingsqualität zu sehen bekam.

Umschalten von Abwehr und Angriff und umgekehrt, Spielverlagerungen, Passfolgen – der Lehrplan für Alemannias Kicker ist voll in diesen Tagen. „Wir geben den Spielern die Grammatik mit, schreiben müssen sie dann selber“, erläutert Hyballa seinen Weg. Die Vorgehensweise ist neu und ungewohnt. Schneller in die Tiefe spielen, den Gegner früher anlaufen, das sind zwei der zentralen Forderungen, die der Coach immer wieder predigt. Klar und deutlich sind die Ansagen des Trainerteams. „Als Spieler ist das schon eine Umstellung. Es dauert eine Zeit, ehe das drin ist im Kopf“, sagt Florian Müller, der am Montag wegen seiner Oberschenkelprobleme ein individuelles Programm absolvierte. Auch deshalb ist Hyballa froh, mit sieben Wochen eine relativ lange Vorbereitung auf das erste Meisterschaftsspiel zu haben. Allerdings setzt der Coach den 15. August, das Pokalspiel gegen Essen, als „Tag X“ fest. „Da müssen wir zünden.“

Gezündet wurde dann am Nachmittag. Es begann recht harmlos mit einigen Passübungen, ehe der erste Wettkampf anstand. Den Verlierern des Huckepack-Spiels drohten Liegestützen, die als „Strafe“ ohnehin ihren festen Platz im Training haben. 30 Stück mussten die vier Torhüter ableisten, weil sie im nächsten Spiel mehr als die vereinbarte Obergrenze an Toren kassierten. Es nahte der Abschluss des Tages. Vier Teams traten in zwölf knackigen 2-Minuten-Spielen gegeneinander an. Zu gewinnen gab es drei so genannte „Grand-Slam-Punkte“. Mit schwindender Kraft stieg die Aggressivität. „Es ist völlig normal, wenn die Jungs mal aneinander geraten“, kommentierte Hyballa.

In der Tat ging es im sportlichen Rahmen richtig zur Sache und zudem an die körperlichen Grenzen. „Trainingswissenschaftlich war es am Ende sicher grenzwertig. Aber wir wollten sehen, wie auch in der Müdigkeit Dinge spielerisch bewältigt werden. Und da hat die Mannschaft einiges angeboten“, so Hyballa. Die beiden roten Teams um die Kapitäne Aimen Demai und Zoltan Stieber gewannen am Ende die Mannschaftswertung. Stieber sicherte sich auch den Titel als „Spieler des Tages“, der in der Woche täglich von einer wechselnden Person bestimmt wird. Den Anfang machte Pressesprecher Thorsten Pracht, der sich für den jungen Ungarn entschied. Zur Belohnung gab es von Manager Erik Meijer einen Gutschein für eine Massage im Hotel, einen Piccolo sowie Schokolade.

Nach insgesamt 295 Trainingsminuten war für den Montag Feierabend. „Ich freue mich auf die Massagebank und die Sauna“, kündigte Neuzugang Tobias Feisthammel allerdings noch eine Verlängerung an.

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