Guter Typ mit viel Erfahrung

Die letzten, harten Trainingstage hat Seitz problemlos absolviert. Die Kraft ist zurückgekehrt, und jetzt ist auch zu erkennen, was für ein positiver Typ da von der TSG Hoffenheim an den Tivoli gewechselt ist. Immer gut gelaunt, kommunikativ und ganz ohne Allüren kommt er daher. Man nimmt es ihm ab, wenn er sagt: "Ich wollte unbedingt nach Aachen." Von der Familie war die Zustimmung zum Wechsel sofort da. Ein Besuch bei Stefan Blank vor einigen Jahren war Seitz' Frau noch in bester Erinnerung.

Und sportlich war die Sache ohnehin schnell klar, schließlich wollte Jochen Seitz vor allem eins: wieder mal spielen. Nach zwei Aufstiegen in Folge spielte er in der Hinrunde bei der TSG keine tragende Rolle mehr, weil er schlichtweg zu alt war. "Der Trainer hat mir gesagt, dass er mir nichts vorwerfen kann. Aber er setzt halt auf jüngere Spieler", erklärt Seitz, der beim Herbstmeister trotzdem nicht aufsteckte. "Ich habe mich im Training weiter angeboten", sagt der universell einsetzbare Rechtsfuß.

Als sich die Situation dennoch nicht änderte, reifte die Entscheidung zum Vereinswechsel. Da kam der Anruf von Andreas Bornemann Mitte Dezember gerade recht. Und als am 7. Januar dann alles klar war, musste es ganz schnell gehen, um am nächsten Tag im Flieger nach Zypern zu sitzen. Kurz noch im Kindergarten vorbei, um sich bei den beiden Kindern zu verabschieden, und dann ab ins Auto nach Aachen. Nach der sportärztlichen Untersuchung folgte dann die Unterschrift unter den Kontrakt bis Sommer 2010. 

"Ziemlich wahrscheinlich" sei es, dass er seine Karriere in Aachen beendet. Eine Option auf Verlängerung gibt es. "Man kann ja von Jahr zu Jahr schauen", sagt die Nummer 29. Genau diese Gelassenheit und Erfahrung sind es, die er ans Team weitergeben soll. Am liebsten natürlich in der Startelf. "Aber wenn du mir heute sagst, dass wir im Sommer aufsteigen, dann setze ich mich gerne auf die Bank."