Do, 20. November 2008

Internationale Erfahrung im VfL-Tor

 


Herr Wessels, morgen kommen Sie erstmals mit dem VfL Osnabrück auf den Tivoli. Wenn Sie an den Tivoli denken, was geht Ihnen als erstes durch den Kopf?
Als erstes, dass immer eine tolle Stimmung auf dem Tivoli herrscht. Es ist, ähnlich wie unser Stadion in Osnabrück, ein typisches „Flutlichtstadion“. Daher denke ich auch, dass wir morgen eine tolle Atmosphäre erleben werden. Ich freue mich sehr auf dieses Spiel.

Der Tivoli gilt in Fußballerkreisen als schwer einnehmbare Festung. Empfinden Sie das auch so?
Ja klar, ich denke es ist bei den Leuten so in den Köpfen drin. Es gibt einige Stadien, in denen es auf Grund der Stimmung für Auswärtsmannschaften schwer ist, Punkte zu holen. Das ist in Aachen definitiv der Fall. Nichts desto trotz möchten wir morgen Abend was mitnehmen.

Seit dieser Saison spielen Sie in Osnabrück. Haben Sie sich in der „Friedensstadt“ schon gut eingelebt?
Ja, ich nenne es mal quasi Heimat. Osnabrück liegt nicht weit von dem Ort, in dem ich aufgewachsen bin. Von daher ist meiner Familie und mir der Umzug nicht sonderlich schwer gefallen. Wir kannten uns schon ein wenig in der Gegend aus, und die Stadt ist auch ganz nett. Daher haben wir uns schon ganz gut eingelebt.

Also haben Sie damals auch schon das Geschehen um den VfL Osnabrück verfolgt?Definitiv. Als Kind habe ich das Abschneiden des Vereins schon immer mitverfolgt. Daher hat der Club für mich auch schon immer einen gewissen Reiz gehabt. Ich kenne die Tradition des VfL. Es ist zwar das erste Mal seit langer Zeit, dass wir in zwei aufeinander folgenden Spielzeiten der zweiten Bundesliga zugehören, aber wenn der VfL mit dabei war, hat er immer eine ganz gute Rolle gespielt. Ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass wir weiterhin erfolgreiche Zeiten haben werden.

Wie sehen Sie den bisherigen Saisonverlauf Ihrer Mannschaft?
Ich denke, wir hatten einen guten Start und haben zu Beginn ordentlich Punkte geholt. In letzter Zeit sind wir allerdings etwas aus dem Tritt gekommen. Zwar konnten wir in den vorherigen Begegnungen nicht so viele Punkte einfahren, sind aber jetzt seit drei Spielen ungeschlagen. Wir haben uns fest vorgenommen endlich wieder einen „Dreier“ zu holen, damit wir in der Tabelle auch wieder etwas nach vorne kommen.

Was sind die Ziele?
Das offiziell ausgegebene Ziel ist, am 33. Spieltag den Klassenerhalt zu schaffen. Sollte uns das früher gelingen, wäre es natürlich noch schöner.

Die Zweite Liga gilt ja im Moment als „Verrückte Liga“. Jeder gewinnt sozusagen gegen jeden. Wie beurteilen Sie den aktuellen Saisonverlauf?
Ich finde es ist genau das, was die zweite Liga in gewisser Weise auch auszeichnet. Generell kann jeder jeden schlagen. Das ist zum Teil in letzter Zeit auch wieder deutlich geworden. Ein „kleiner Verein“ schlägt einen Favoriten deutlich und es fallen im Schnitt sehr viele Tore. Ich finde, es ist im Moment definitiv eine sehr attraktive Liga.

Wer glauben Sie, wird am Ende die Nase vorn haben?
Ich denke, dass Freiburg ganz vorne dabei sein wird. Duisburg wird meiner Meinung nach ebenfalls im Kampf um die Aufstiegsränge noch ein gehöriges Wörtchen mit reden, genau so wie ich Aachen hoch einschätze. Ob es diese drei am Ende schaffen, werden wir dann sehen. Für mich sind es auf jeden Fall drei heiße Kandidaten.

Sie wechselten im August 2007 zum FC Everton. Dort absolvierten Sie sieben Pflichtspiele und kehrten nach einem Jahr wieder nach Deutschland zurück. Wie beurteilen Sie das Jahr in England.
Es war ein sehr schönes Jahr für mich und eine tolle Auslands-Erfahrung. Ich habe mich generell schon immer sehr für den englischen Fußball interessiert und es hat mir eine Menge Spaß gemacht. Es war definitiv sehr interessant. Ich bin dort als Nummer zwei hingegangen und denke, ich habe meine Aufgabe sehr gut erfüllt. Von daher würde ich diesen Schritt auch immer wieder machen.

Immerhin debütierten Sie gegen Manchester United.
Ja, das war ein Spiel, von dem man als kleiner Junge schon immer geträumt hat. Und gleich in solch einem Spiel debütieren zu dürfen, das war schon eine tolle Sache. Auch die Uefa-Cup Spiele, die ich bestreiten durfte, waren für mich tolle Erfahrungen, die ich auch auf keinen Fall missen möchte.

Apropos Debüt, mit 20 Jahren und 205 Tagen gelten Sie als der jüngste deutsche Torhüter, der in der Champions League aufgelaufen ist. Denken Sie manchmal noch an diese damalige Partie mit dem FC Bayern gegen die Glasgow Rangers?
Erinnerungen an dieses Spiel kommen mir immer wieder hoch. Von verschiedenen Seiten werde ich immer wieder mal darauf angesprochen, aber auch wenn ich Bilder aus diesem Spiel sehe, muss ich daran denken. Das war auch eine sehr schöne Zeit für mich. Auch diese Zeit möchte ich nicht missen, da sie für meine sportliche, wie auch persönliche Entwicklung eine große Rolle gespielt hat.

Gibt es noch Kontakt zum FC Bayern?
Ja vereinzelt. Inzwischen liegt meine Zeit beim FC Bayern allerdings fünf Jahre zurück und die Mannschaft hat sich relativ verändert. Der Kontakt ist schon ein wenig abgeflaut, aber zum Physiotherapeuten habe ich beispielsweise noch in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Kontakt.

Noch mal zu einem Ihrer Ex-Vereine, beobachten Sie die aktuelle Situation des 1. FC Köln?
Ja klar. Bei all meinen Stationen als Spieler habe ich immer eine schöne Zeit gehabt, von daher interessiere ich mich noch immer für meine Ex-Vereine und da gehört ja auch der FC dazu.

Sie laufen seit eh und jeh mit der, für einen Torwart eigentlich untypischen, Rückennummer 33 auf. Hat die Nummer für Sie eine bestimmte Bedeutung?
Anfangs war es einfach Zufall, dass ich diese Nummer in München bekommen habe. Aber wie Sie schon sagen, es ist für einen Torwart eigentlich keine normale, sondern eher eine besondere Nummer. Und diese gefällt mir einfach. Inzwischen ist sie für mich auch so etwas wie ein Markenzeichen geworden.

Sie als Fachmann, wer ist für Sie zur Zeit der beste deutsche Keeper?
Ich persönlich finde Manuel Neuer sehr gut.

Könnten Sie sich ihn auch als Nummer eins im deutschen Kasten vorstellen?
Auf jeden Fall. Zu Beginn dieser Saison hatte er allerdings leider das Pech, dass er sich verletzt hat. Ich empfinde ihn als relativ kompletten Torhüter und mir gefällt seine Spielweise.

 

 

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