Kein Votum für Dr. Jürgen Linden

Die Mitgliederversammlung des TSV Alemannia Aachen hat den bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Jürgen Linden nicht wieder in das Aufsichtsgremium gewählt. 185 Mitglieder stimmten gegen den ehemaligen Oberbürgermeister, 181 für ihn. 22 Mitglieder enthielten sich.

"Wir bedauern sehr, dass die Versammlung dem Vorschlag des Vereins nicht gefolgt ist. Wir sind über das Ergebnis sehr überrascht. Herr Dr. Linden hat in den letzten mehr als 20 Jahren Unglaubliches für die Alemannia geleistet. Dafür müssen wir ihm herzlich danken", sagte Präsident Dr. Alfred Nachtsheim unmittelbar nach der Verkündung des Wahlergebnisses.

"Ich war auf Gegenwind vorbereitet. Aber an mich sind gar keine Fragen gestellt worden. Und während der gesamten sechseinhalbstündigen Veranstaltung hat mir auch niemand eine Begründung für dieses Wahlergebnis genannt", erklärte Linden, der nach seiner Rede als Aufsichtsratsvorsitzender nur vereinzelte Fragen zur Finanzsituation des Klubs zu beantworten hatte. "Wenn man eine Wahl verliert, dann muss man damit umgehen können, das gehört zur Demokratie. In meinen Adern wird dennoch weiterhin schwarz-gelbes Blut fließen."

Die drei übrigen Kandidaten für den Aufsichtsrat, Meino Heyen (309 Ja-Stimmen, 76 Nein, 17 Enthaltungen), Horst Rambau (302/76/14) und Rolf-Dieter Mönning (290/73/22) wurden dagegen gewählt. Mönning erbat sich allerdings Bedenkzeit, ob er das Mandat annehmen wird. Zum Aufsichtsrat gehören außerdem die drei Vorstandsmitglieder Dr. Alfred Nachtsheim, Dr. Christoph Terbrack und Klaus Dieter Wolf. Der Vorstand trifft sich bereits am Montag, um die Situation zu beraten. Der neue Aufsichtsrat soll so schnell wie möglich zu seiner ersten Sitzung zusammentreten. "Fest steht, dass der Verein weiterhin absolut handlungsfähig ist", bekräftigte Nachtsheim.

Bei den Wahlen zum Verwaltungsrat erhielt der bisherige Vorsitzende des Gremiums, Hubert Herwartz, keine Mehrheit der Versammlung. Gegen ihn stimmten 213 Mitglieder bei 149 Ja-Stimmen und 13 Enthaltungen. Das beste Ergebnis hatte Ex-Profi Günter Delzepich zu verzeichnen, der 334 Ja-Stimmmen bei 29 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen auf sich vereinte. Alle weiteren Kandidaten wurden ins Gremium gewählt. Die Ergebnisse im Einzelnen: Gabriele Mohné 206/151/25, Rolf Gerwert 292/47/32, Günter Franken 269/69/46, Heiner Höfken 236/101/38, Helmut Kutsch 247/78/44, Manfred Lorenz 189/145/36, Heinz Maubach 267/52/41, Klaus Offergeld 270/79/35 sowie Horst Reimig 208/126/39. Lorenz und Reimig erbaten sich Bedenkzeit, ob sie das Amt antreten.