Fr, 29. Mai 2009

Kraemer zieht positives Fazit

Der Stadionbau, den „wir nebenbei abwickeln“ und die Trennung vom „langjährigen Weggefährten“ Jörg Schmadtke seien große Einschnitte für den Klub gewesen. „Wir haben dann einen Sportdirektor gesucht, der etwas andere Akzente setzt und ihn mit Andreas Bornemann glücklicherweise gefunden“, erklärt der Geschäftsführer. „Er hat seinen Job bisher sehr, sehr gut gemacht. Wir sind froh, dass er den Weg nach Aachen gefunden hat. Er war der Beste, den wir kriegen konnten.“ Es sei undankbar gewesen, dass Bornemann als erste Amtshandlung über den Trainervertrag zu entscheiden hatte. „Der Schritt, den Vertrag von Jürgen Seeberger zu verlängern, war der Richtige. Wir waren gut beraten, das als erste Frage zu beantworten“, stellt Kraemer klar.

In Sachen Stadionbau spricht Kraemer von einem „nach wie vor engen Zeitfenster. Aber wir sind mit allen Gewerken so weit, dass wir Mitte August im neuen Tivoli spielen können. Das ist für uns alternativlos“. Die Verbesserung der Infrastruktur sei für Alemannia eine Voraussetzung, um „eine Position im bezahlten Fußball zu erreichen, von der aus man auch nach oben schauen kann“. Kraemer nannte einige Zahlen, die das belegen. So sei im alten Stadion ein strukturelles Defizit von einer Million Euro pro Jahr zu verzeichnen gewesen. Trotz aller finanziellen Belastungen durch Kapitaldienste sehen die Planung in Zukunft positive Jahresergebnisse vor. Dennoch sei der Vergleich mit einigen Mitbewerbern bisweilen trügerisch, „Teilweise werden jährliche Verpflichtungen, etwa in Kaiserlautern, über öffentliche Haushalte abgewickelt. Diese Vereine sind dann trotz öffentlicher Zuschüsse – oder gerade deshalb – in der Lage, Sport-Etats zu stemmen, die wir so einfach nicht auf die Beine stellen können. Das ist ärgerlich und problematisch für uns“, sagt Kraemer. „Aber wenn einiges von dem aufgeht, was wir vorhaben, werden diesen Wettbewerbsnachteil vielleicht gar nicht mehr spüren.“

Attraktiver Fußball auf technisch hohem Niveau – die Wunschvorstellung des Geschäftsführers dürfte sich mit den Vorstellungen der meisten Fans decken. „Ich weiß, dass das keiner hören will: Aber es muss natürlich auch der finanzielle Rahmen stimmen, um diese Qualität nach Aachen zu bringen“, relativiert er. „Wir haben es in den letzten Jahren unter die Top 25 in Deutschland gebracht. Wir schaffen es mit dem neuen Stadion zunächst einmal, uns dort zu etablieren. Das obere Drittel der Zweiten Bundesliga ist der Bereich, in dem wir uns wohl fühlen. Das muss auch ganz klar unser Anspruch sein.“

Kurzfristig wird dieser Anspruch auch nicht nach oben korrigiert. „Es wäre vermessen zu sagen: Im neuen Stadion ist alles nur noch eine Frage der Zeit. Dafür gibt es zu viele andere Faktoren. Wenn vieles vom dem aufgeht, was wir uns vorstellen, dann haben wir in zwei, drei Jahren die Möglichkeit zu sagen: Jetzt wollen wir richtig angreifen“, erklärt Kraemer. Ziel sei es, mit Geschick, Kompetenz und Fortune darauf hinzuwirken, dass Aachen eine sportliche Adresse werde, die Top-Spieler anlockt. Erste Anzeichen dafür gibt es laut Kraemer: „Wir merken schon jetzt in Verhandlungen, dass wir mit dem Stadion ein neues Pfund hinzugewonnen haben.“

Das komplette Interview mit Frithjof Kraemer gibt es unter www.alemannia.tv

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