Do, 25. März 2010

Michael Thurk: Über Afrika in die Erste Liga

Der Toptorjäger des nächsten Gegners FCA im Porträt

Michael Thurk hat in 25 Spielen 21 Tore für Augsburg erzielt und damit maßgeblichen Anteil am Erfolg des Aufstiegskandidaten.Für die WM werden die Tore nicht reichen. Dafür bleibt Zeit für den Familienurlaub.

Den Sommer verbringt Michael Thurk in Afrika.Aber nicht bei der FußballWeltmeisterschaft im Süden, sondern mit der Familie im Norden. Klar, nach mittlerweile 21 Toren in 25 Spielen hat Thurk eine bessere Bilanz als jeder andere deutsche Stürmer, und Lukas Podolski wurde auch als Zweitligaangreifer für die Nationalmannschaft nominiert. Aber Thurk ist mit 33 kein Talent mehr – aber auch kein Träumer. „Das hat mich geehrt, realistisch war das aber nicht. Ich werde mit meiner Familie im Afrika-Urlaub sein. Nicht in Südafrika, sondern in Ägypten“, sagt er nur.

So oder so ist es seine Saison. Egal ob in Mainz oder Frankfurt, Thurk war immer einer, der Torgefahr ausstrahlte. Ein Unruhestifter, der plötzlich auftaucht und zuschlägt. Als würde ihn der Ball vor dem Tor magisch anziehen. Das tut er aber nicht.Und das Geheimnis um die Angst einflößende Bilanz ist so unromantisch und simpel, dass man es gar nicht hören will. Thurk spricht es dennoch aus. „Ich habe gute Mitspieler, die mir viele Bälle auflegen“, erklärt er ganz sachlich. Und fügt dann ganz der brave Profi hinzu: „Wir haben einen guten Teamgeist und mannschaftliche Geschlossenheit. Außerdem haben wir gute Qualität im Kader und können auch mal Ausfälle kompensieren. Uns zeichnet aber auch die offensive und attraktive Spielweise aus, die unser Trainer immer von uns fordert.“ So klingt sie also, die Augsburger Erfolgsgeschichte, die die Mannschaft – wenn es so weiter geht – in die Erste Bundesliga führt.„Jeder Fußballer möchte gerne in der Ersten Liga spielen. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet und wollen diese nun nutzen“, sagt der Stürmer.

Für Thurk wäre es eine Rückkehr. Er hat 81 Erstligaspiele gemacht, 22 Tore dabei geschossen. Die meisten davon für Mainz 05. Es war eine spannende Zeit, der Karnevalsklub mischte die Erste Liga auf. Und Thurk war so ein Aufmischer. An seiner Seite war dabei Benny Auer. „Wir haben in Mainz gut harmoniert und waren gemeinsam erfolgreich“, erinnert sich Thurk – und er erinnert sich gerne. Allzu gut haben sie sich verstanden. Aber eine Torwette wird es an diesem Sonntag nicht geben – ob Thurk weiß, dass Aachen immer punktet, wenn Auer trifft? „Wir können gerne eine Wette abschließen, wer dieses Spiel gewinnt. Aber eine Torwette mache ich nicht. Eine solche Wette würde ich nämlich gerne verlieren, wenn der FCA dafür die drei Punkte mitnehmen kann“, sagt der Augsburger nur. Thurk und Auer,es war eine wohl aufeinander abgestimmte Kombination. Der flinke Thurk wusste um die Vorzüge seines Sturmpartners und umgekehrt. „Er ist körperlich etwas robuster als ich“, sagt Thurk. Doch auch in Augsburg hat Trainer Jos Luhukay solche Stürmer in seinem Kader – und damit die ideale Ergänzung zu Thurk.

Thurks Rückkehr in die Bundesliga wäre eine Reise in die Vergangenheit – nach Mainz und Frankfurt und damit in die Heimat. In Frankfurt ist er geboren, im Stadtteil Gallus aufgewachsen. Ein Mann, der sich „Django“ nennt, empfahl ihn dann bei den Mainzern und er überzeugte. Hier wurde er auch zum tragischen Helden, als er in Cottbus unterschrieben hatte und die Mainzer auf- und die Lausitzer abstiegen. Bereits in der Winterpause sollte er daraufhin nach Mainz zurückkehren und war mit sechs Toren in 13 Spielen maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt. Es gibt so viele Frankfurt- Mainz-Thurk-Geschichten, ganze Fußballbücher ließen sich damit füllen. Und es wird neue geben,so viel ist klar – wenn Augsburg aufsteigt. „So weit sind wir noch nicht. Aber wenn wir den Aufstieg wirklich schaffen sollten, dann wären diese Spiele natürlich etwas Besonderes.“ Über Afrika in die Bundesliga – so soll der Weg ihn führen.Der Zwischenstopp Berlin blieb Thurk allerdings nicht vergönnt. Im DFB-Pokal-Halbfinale unterlag er mit dem FCA bei Werder Bremen mit 0:2.

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