Mo, 14. Mai 2012

Mit klarem Konzept an die Arbeit

Der neue Sportdirektor Uwe Scherr hat genaue Vorstellungen – Selbstbewusst und motiviert

Die Konzeptmappe musste Uwe Scherr nicht großartig erstellen. Als der Anruf der Alemannia kam, zögerte der 45-Jährige keine Minute, überzeugte die Verantwortlichen um Präsident und Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Meino Heyen und unterschrieb noch am Sonntagnachmittag einen Zwei-Jahresvertrag als Alemannias neuer Sportdirektor. „Die Entscheidung fiel uns leicht. Uwe Scherr hat sich mit großem Abstand gegenüber den anderen Kandidaten durchgesetzt“, verriet Heyen am Montagmittag bei der offiziellen Vorstellung des gebürtige Ambergers. „Mein Konzept lag griffbereit. Das habe ich seit Jahren im Kopf“, gab Scherr gleich einen Hinweis darauf, warum die Entscheidung so klar ausfiel.

Scherr bedankte sich bei seinem bisherigen Arbeitgeber Schalke 04 und dessen Sport-Vorstand Horst Heldt für die am Sonntag erteilte Freigabe. In Gelsenkirchen hatte Scherr in den vergangen zwölf Jahren erfolgreiche Arbeit geleistet. Als Chefscout und Leiter des Nachwuchsleitungszentrums bei den Königsblauen sammelte der ehemalige Bundesligaprofi, der für den 1. FC Köln, den 1. FC Kaiserslautern und den Wuppertaler SV insgesamt 183 Bundesligaspiele absolvierte, zahlreiche Eindrücke und Erfahrungen als Leiter der verschiedensten Abteilungen. Eben diese Erfahrungen will der 45-Jährige mit in seine künftige Arbeit am Tivoli einfließen lassen. Selbstbewusst und motiviert präsentierte er sich an seinem ersten Arbeitstag. „Ich denke, ich habe zuletzt gute Arbeit beim FC Schalke geleistet. Nun brenne ich auf diese Aufgabe und freue mich auf die Herausforderung. Der Verein, die Stadt und das ganze Umfeld besitzen ein riesiges Potential, das momentan brach liegt und wieder aktiviert werden muss“, gab sich Scherr zuversichtlich vor den zahlreichen Medienvertretern. „Aber das ist in den nächsten Wochen und Monaten nur mit viel Arbeit zu realisieren. Jeder einzelne muss zwingend seine persönlichen Interessen dem Erfolg des Vereins unterordnen“, gab Scherr zu verstehen.

Seine Forderung betrifft in den kommenden Tagen besonders die Spieler, die der Verein auch für die kommende Drittliga-Saison in den eigenen Reihen halten will. Die Zusammenstellung des Kaders habe derzeit oberste Priorität „Es ist doch ganz klar, dass der ein oder andere Spieler, der weiterhin für die Alemannia auflaufen möchte, Einschränkungen in Kauf nehmen muss“, betonte der neue Sportchef, der versprach, möglichst zeitnah erste Personalentscheidungen verkünden zu können. „Ralf Aussem hat bisher viele Gespräche geführt. Ich werde dort jetzt anknüpfen. Ich bin zuversichtlich, dass wir diesbezüglich schon bald die ersten erfolgreichen Ergebnisse vermelden können“, so Scherr.

Die Beibehaltung des bisherigen Spieler-Kerns ist die eine Seite, die Sichtung nach neuen Akteuren die andere. Dass Uwe Scherr gut vernetzt ist, habe bei der Entscheidung eine große Rolle gespielt, erklärte Heyen. „Uwe Scherr besitzt zahlreiche Erfahrungen in der Jugendförderung, er ist ein echter Teamplayer und sucht stets die Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen und Gremien. Wir mussten bei der Entscheidung nicht lange überlegen“, verriet Alemannias Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender.

Einzelne Spieler habe Scherr bereits im Kopf, werde bei der Sichtung in Zukunft jedoch ganz genau hinschauen. „Ich werde jeden Spieler auf Herz und Nieren prüfen, ob er bereit ist, wirklich alles für den Verein zu geben“, versprach der 45-Jährige. Eine ideale Entscheidung habe der Verein seiner Ansicht nach bereits in den vergangenen Tagen in der Trainerfrage getroffen: „Ralf Aussem als Trainer der Alemannia zu halten, war und ist eine sehr sinnvolle Entscheidung“, so Scherr, der zwar optimistisch aber auch realistisch in die Zukunft schaut. „Den direkten Wiederaufstieg zu versprechen, wäre jetzt der falsche Ansatz. Konkrete Saisonziele werden wir dann festlegen, sobald der Kader steht. Eines ist aber auch klar: Die Alemannia gehört schnellstmöglich wieder in die Zweite Liga.“

Während seine Familie in Marl-Hüls bleibt, Scherr ist verheiratet und hat vier Kinder, zieht der neue Sportdirektor in Aachen zunächst ins Hotel und ist seit Montag auf Wohnungssuche. „Wir haben viel Arbeit in den nächsten Wochen“, kündigt er an.

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