Zu diesem Zeitpunkt hatte der Dormagener mit übersprungenen 5,70 Meter den Sieg vor dem französischen WM-Zweiten Romain Mesnil bereits klar gemacht. Kaum zu glauben: Otto stellte auf dem Katschhof eine neue persönliche Saisonbestleistung auf – und das am Ende der Saison und obendrein bei einem Marktspringen, wo die Bedingungen mit denen in einem Stadion nicht vergleichbar sind. Am Mittwoch hatten die Springer vor allem mit den drehenden Winden zwischen Dom und Rathaus zu kämpfen.
Die Stimmung auf dem Katschhof dürfte ihren Beitrag geleistet haben, dass die Leistungen dennoch exzellent waren. Wie in den Vorjahren drohte der Platz wieder aus allen Nähten zu platzen. Die Qualität der Veranstaltung hat inzwischen ein Niveau erreicht, das professioneller nicht sein könnte. „Eine grandiose Kulisse, ein fantastisches Publikum“, lobte Mesnil das Aachener Meeting und bedankte sich bei den begeisterten Zuschauern. Die Springer kommen gerne und zahlen mit Leistung zurück. Wie der Niederländer Wout van Wengerden aus Sittard, der mit 5,55 Meter mal eben seine persönliche Bestleistung einstellte. Der junge Mann sprang sich in die Herzen der Aachener und hat das Zeug zum neuen Publikumsliebling. Um den Sieg sprangen allerdings nur der Franzose Mesnil und Otto, der einen souveränen Wettkampf hinlegte. Der Sieger des NetAachen-Domspringens zeigte sich nach eigener Jahresbestleistung begeistert. „Nach der enttäuschenden WM in Berlin war es heute ein perfekter Tag für mich. Danke an das großartige Aachener Publikum. Es ist das schönste Marktspringen der Welt“, so Otto nach seinem Sieg. Anschließend versuchte er sich noch an der deutschen Jahresbestleistung von 5,82m, die er dreimal riss.
