Di, 5. März 2013

Stellungnahme zur Stadion-Diskussion

Aachen, 5. März 2013. Aufgrund der seit Tagen in der Öffentlichkeit stattfindenden Diskussion, um die mögliche Spielstätte der Alemannia in der kommenden Saison, nimmt der Verein ergänzend zu den Mitteilungen vom 26. Februar und 1. März wie folgt Stellung:

1.) Alemannia Aachen hat bis heute keine verbindliche Zusage und kein neues realistisches Angebot der Hauptgläubiger des Stadions, auch in der kommenden Saison auf den Tivoli spielen zu können. Das bisherige Angebot gegen eine Zahlung von etwa 1,7 Millionen Euro ist für Alemannia Aachen weder in der dritten noch in der vierten Liga realisierbar. Das haben mittlerweile auch die Gläubigervertreter des Stadions eingesehen, so dass der Verein und Gläubiger des Stadions wieder in Gesprächen sind.

2.) Während eine Lösung für die 3. Liga nach ersten Gesprächen durchaus realistisch erscheint, halten auch die Gläubiger des Stadions eine Lösung für die vierte Liga aufgrund der hohen Kosten für das Stadion bei gleichzeitig geringen Umsätzen des Vereins für schwierig.

3.) Das ist den Verantwortlichen von Alemannia Aachen bereits seit geraumer Zeit bewusst und wurde auch allen Beteiligten mitgeteilt. Damit der Verein in der kommenden Saison auf jeden Fall eine Spielstätte vorweisen kann, prüfen die Verantwortlichen derzeit weitere kostengünstigere Optionen. Alles andere würde bedeuten, dass man damit kalkuliert, dass die Stadt höhere Kosten für die Nutzung des Tivoli tragen würde. Ob dies für die Kommune möglich ist, kann sie aber nur selbst entscheiden.

4.) Eine Option ist dabei das Angebot der Verantwortlichen des SC Jülich 1910 e.V., die Spiele in dem dortigen Stadion auszutragen. Eine erste Sicherheitsbegehung hat vergangene Woche allerdings ergeben, dass es nicht möglich ist, das Stadion für die dritte Liga herzurichten. Die Option für die vierte Liga aber besteht weiter. Jedoch sei nochmal darauf hingewiesen, dass auch die Verantwortlichen der Alemannia auch in der vierten Liga am liebsten auf dem Tivoli spielen wollen.

5.) Entgegen der veröffentlichten Meinung, hat aufgrund eines Vertrags zwischen dem SC Jülich 1910 und der Stadt Jülich alleine der dortige Verein das Recht darüber zu entscheiden, wer auf dem Sportgelände Fußballspiele austrägt.

Anbei ein paar Auszüge eines Schreibens der Verantwortlichen des Jülicher Fußballvereins an Alemannia Aachen:

„Bitte seien Sie versichert, dass wir, der SC Jülich 1910 e.V. nach wie vor, ja mehr denn je unverbrüchlich an der Seite Ihrer Alemannia steht, um Ihnen und Ihrem Verein die Hand in schwierigen Zeiten zu reichen. Wir werden weiterhin in Jülich alle Hebel in Bewegung setzen, um der Alemannia die Tore des Karl-Knipprath-Stadions für den Ernstfall zu öffnen.

Der Beschluss des Jülicher Sportausschusses vom 28.2.13 dürfte … rechtlich und politisch irrelevant sein.

Weder lag dem Ausschuss nach unseren Erkenntnissen Ihr Schreiben vom 28.2.2013 vor noch war den Ausschussmitgliedern offensichtlich der Nutzungsvertrag, der zwischen dem SC Jülich 1910 e.V. und der Stadt Jülich besteht, bekannt.

Gemäß Inhalt dieses Vertrages wird uns durch die Stadt Jülich als Eigentümerin das alleinige Hausrecht über unser Stadion verliehen.

Alleine wir haben zu entscheiden, welche Vereine neben den unsrigen Mannschaften das Stadion und seine Plätze nutzen, und haben damit die Oberhoheit in den Verhandlungen mit Ihnen.

In der Jülicher Bevölkerung gibt es zudem große Symphatien und deutlichen Zuspruch, der Alemannia (vorläufig) in unserem Stadion eine sportliche Heimstatt zu geben.“

6.) Die Verantwortlichen der Alemannia haben die Aufgabe den Verein zu sanieren. Dazu gehört auch, dem Verein eine Spielstätte zu ermöglichen. Sollte eine Nutzung des Tivolis nicht möglich sein, weil der Verein dies nicht finanzieren kann, ist es Pflicht der Sanierer, eine kostengünstigere Alternative zu entwickeln. Alles andere würde das Aus des Vereins bedeuten!

 

Über das bisherige Insolvenzverfahren

Die Verantwortlichen der Alemannia Aachen GmbH hatten am 23. November 2012 beim zuständigen Amtsgericht in Aachen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Antrag wurde für ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung formuliert. Das Gericht hat diesen Antrag angenommen und daraufhin Professor Rolf-Dieter Mönning zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Eigenverwalter ist Rechtsanwalt Michael Mönig, der wenige Tage vor Insolvenzantrag vom Aufsichtsrat der Alemannia zum Sanierungs-Geschäftsführer berufen wurde.

Mönig und Mönning arbeiten nun gemeinsam an dem Ziel, Alemannia Aachen zu sanieren und den Fußballverein in der höchstmöglichen Liga spielen zu lassen. Als realistisch wird ein Neustart in der 4. Liga gesehen. Aber auch der Verbleib in der 3. Liga ist weiter eine mögliche Option, die beide Sanierungsexperten aufrecht erhalten möchten. Voraussetzung dafür ist es unter anderem, dass Alemannia Aachen die Saison zu Ende spielt, sportlich den Abstieg verhindert, das Insolvenzverfahren erst nach dem letzten Spieltag eröffnet wird, die Sanierung über ein Insolvenzplanverfahren vor dem Saisonbeginn 2013/2014 abgeschlossen wird und der Verein vom Deutschen Fußball Bund (DFB) die Lizenz für die 3. Liga erhält.

Erste Schritte zur Sanierung wurden bereits erfolgreich genommen: So konnte unter anderem der Spielbertrieb bis heute aufrecht erhalten werden und man hat beim DFB einen detaillierten Liquiditätsplan eingereicht, mit dem die Verantwortlichen die Finanzierung bis zum Ende der Saison im Juni 2013 nachgewiesen haben. Möglich wurde dies unter anderem, weil die Verantwortlichen seit November 2012 neue Sponsoren hinzu gewinnen konnten und auf der anderen Seite die Kosten deutlich gesenkt haben. Dabei haben die verbliebenen Spieler freiwillig auf durchschnittlich 50 Prozent ihres Gehalts verzichtet und die Beschäftigtenzahl in der Verwaltung wurde auf die Gegebenheiten in der 3. Liga angepasst.

Neben der Profimannschaft sind in der Alemannia Aachen GmbH auch die Fußball-Jugendmannschaften ab der U 13 organisiert. Mönig und Mönning haben das Augenmerk der Sanierung deshalb auch klar auf die Interessen der mehreren hundert Jugendlichen gelegt, die auch künftig bei Alemannia Aachen Fußball spielen sollen.

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