Frauenfußballerinnen trainieren mit Keeper
Für Alemannias Torhüterinnen war die Trainingseinheit vergangene Woche eine ganz Besondere. Niemand Geringeres als Profi-Keeper Thorsten Stuckmann war ihr persönlicher Torwarttrainer. Neben wertvollen Tipps und Tricks sorgte Stucki zudem für viele Schweißperlen.
Normalerweise steht Alemannias Schlussmann selbst zwischen den Pfosten. Vergangene Woche wechselte die Nummer Eins der Schwarz-Gelben allerdings die Position, und das aus gutem Grund, denn Alemannias Torhüterinnen waren auf dem Trainingsplatz der Profis zu Gast. Zusammen mit ihrem eigentlichen Torwart-Trainer Manuel Martin wollten sich die jungen Damen in einer intensiven Trainingseinheit ein paar Tipps vom Alemannen-Profi geben lassen. Mit großer Vorfreude betraten so Julia Hahn und Lisa Mandt vom Damenteam sowie Selina Martin und Sarah Richter der U17-Juniorinnen den Rasen und folgten den Anweisungen von Stuckmann, der sich in seiner neuen Rolle sichtlich wohl fühlte. „Ist zwar schon ein wenig seltsam, plötzlich den Trainer zu spielen, doch es macht Spaß und ich kann mir durchaus vorstellen, auch in Zukunft in dieser Richtung zu arbeiten“, so Stucki.
Zum Auftakt stand wie bei jeder Trainingseinheit zunächst das obligatorische Warmmachen auf dem Programm, das bei der ein oder anderen Spielerin schon für die ersten Schweißperlen auf der Stirn sorgte. „Das ist erst der Anfang“, scherzte Stucki, der die jungen Torhüterinnen mit verschiedenen Koordinationsübungen, dem Abwehren von Dropkicks oder dem Abfangen von Flankenbällen stets auf Trapp hielt. Ausruhen gab es nicht, ganz zur Freude von Torwart-Trainer Manuel Martin. „Das ist schon gut so, dass die Mädels gefordert werden. Ohne harte Arbeit stellt sich auch kein Erfolg ein“, sagt Martin, der die Torhüterinnen dreimal pro Woche trainiert. Mit strengem Blick nahm er die Bewegungen der jungen Frauen aufmerksam wahr und fügte ab und zu ein „Runter, fünf Liegestütze!“ hinzu, wenn ein vermeintlich leichter Ball nicht festgehalten wurde.
Wer an diesem Tag dachte, Thorsten Stuckmann würde sich mit der Schusshärte zurücknehmen, sah sich getäuscht. Mit gewaltiger Wucht brachte er die Bälle auf den Kasten, den die vier Torhüterinnen jeweils abwechselnd versuchten, sauber zu halten – und das mit Bravour: „Das sieht bereits sehr gut aus. Tolle Reflexe, tolle Paraden, gutes Stellungsspiel“, fand Stuckmann lobende Worte für die vier Schlussfrauen, die sich von den teils hart angeflogenen Bällen nur wenig beeindruckt zeigten. „Das ist schon etwas Besonderes, von einem Profi trainiert zu werden. Unser Trainer hat zwar auch jahrelange Erfahrung als Torhüter, doch den Tipp eines Profis nimmt man ganz besonders wahr“, waren sich alle vier Spielerinnen einig.
Dass sich das harte Training bei Alemannias Damen auszahlt, spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider: Sowohl die erste Seniorenmannschaft als auch das U17-Team messen sich derzeit in der Regionalliga mit der Konkurrenz aus dem westlichen Raum. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, muss die Trainingsintensität weiter hochgehalten werden: „Es wird teils schon sehr viel von den jungen Spielerinnen erwartet, doch das Schönste für mich als Trainer ist die Erkenntnis, dass sie zum einen immer mehr Fortschritte machen und zum anderen den Spaß am Fußball nicht verlieren“, zeigte sich auch Martin sichtlich zufrieden mit dem Training seiner Torhüterinnen.
Nach etwas mehr als einer Stunde war der Arbeitstag dann für alle Beteiligten beendet. Neben vielen wertvollen Tipps nahmen die jungen Fußballerinnen vor allem eine ganze Menge Spaß mit aus der Trainingseinheit und wenn es nach ihnen ginge, so stünde bereits das nächste Training erneut mit Alemannias Profi-Keeper Stuckmann auf dem Programm: „Jederzeit gerne“, betonten die jungen Damen.
