Fr, 31. Juli 2009

Umzug ins neue Stadion: Arbeitsgruppe stellt Ergebnisse vor

Die Arbeitsgruppe besteht neben Geschäftsführer Frithjof Kraemer und dem Projektleiter Stadionbau Stephan van der Kooi aus dem Fanbeauftragten Robert Jacobs, Alemannia-Archivar Lutz van Hasselt, der Leiterin des Fanprojektes Aachen Kristina Walther sowie je zwei Vertretern der IG und der Aachen Ultras und einem Teilnehmer der Aachen Supporters. Dem Verein war es wichtig, die Fans in die Planungen einzubinden und Möglichkeiten von baulichen und grafischen Umsetzungen zu erörtern. „Wir haben festgestellt, wie unterschiedlich die Sichtweisen teilweise sind. Trotzdem wurde unheimlich konstruktiv und engagiert an den Themen gearbeitet. Die Ergebnisse können sich sehen lassen“, findet Geschäftsführer Frithjof Kraemer.

Fankneipe heißt „Klömpchensklub“

Eine der zentralen Aufgaben der Gruppe war die Namensgebung verschiedener Bereiche. Bereits bekannt ist ja die Benennung des Amateurstadions nach Werner Fuchs. „Darüber herrschte sehr schnell Einigkeit. Werner Fuchs auf dem neuen Gelände zu berücksichtigen, war unstrittig“, erklärt Lutz van Hasselt. Mehr Diskussionen gab es da schon über den Namen der Fankneipe. Nach ausführlicher Ideensammlung in der Fanszene fand der Name „Klömpchensklub“ die Zustimmung. Der Begriff „Klömpchensklub“ stammt aus dem Lied der Drei Atömchen von 1967: „Und beim Abpfiff säät et Fränzje an der Jupp: Dat is än blievv deä selve Klömpchensklub!" Der Name ist eine liebevolle Umschreibung des Vereins als klein und unprofessionell. „Die selbstironische Namenswahl soll zur Abgrenzung gegenüber dem oft austauschbaren Marketing anderer Vereine beitragen“, sagt van Hasselt. Noch mehr Individualität verspricht die Benennung der weiteren Trainingsplätze nach den UEFA-Cup-Auswärtsgegnern der Alemannia: Hafnarfjördur, Sevilla, Athen und Alkmaar.

Doch nicht nur die Namen der Trainingsplätze werden an historische Ereignisse der bewegten Vereinsgeschichte erinnern. Rund um das neue Stadion sorgt ein so genannter „Traditionsweg“ dafür, dass die schwarz-gelbe Historie präsent ist. Im Umlauf des Stadions können Fans einen geschichtlichen Rundgang machen – mit den 16 Kiosken als Stationen. Chronologisch dargestellt wird an 16 bedeutende Ereignisse der Vereinsgeschichte erinnert, für die jeweils eine Person exemplarisch steht. Gekennzeichnet werden die Kioske mit je zwei Tafeln links und rechts des Verkaufsfensters.

Die Liste der Stationen reicht von der Vereinsgründung im Jahr 1900 bis zum Aufstieg in die Bundesliga 2006:

1 – Der Anpfiff (16.12.1900) – Josef Emunds
2 – Spielplatz (1908) – Hans „Jean“ Wesché
3 – Meister vom Rhein (22.2.1931) – Max Salomon
4 – Der Eiserne (7.6.1934) – Reinhold Münzenberg
5 – Ewige Rivalen (1.5.1953) – Josef Derwall
6 – Erleuchtung (28.8.1957) – Michael „Michel“ Pfeiffer
7 – Finale Schwarz-Gelb (22.5.1965) – Christian Breuer
8 – Aufstieg (25.6.1967) – Josef Martinelli
9 – Vize (7.6.1969) – Roger Claessen
10 – Fiesta (13.8.1975) – Joaquin „Jo“ Montanes
11 – Der Schuss (31.7.1981) – Norbert Buschlinger
12 – Durststrecke (1990-1999) – Stephan Lämmermann
13 – Die Rückkehr (16.5.1999) – Thomas Lasser
14 – Geile Kurve (29.5.2004) – Der 12. Mann
15 – Europatour (2004-2005) – Erik Meijer
16 – Das Ziel (16.4.2006) – Reiner Plaßhenrich

Durch Aufrufe in der Presse, das Ansprechen von ehemaligen Spielern, Fotografen und privaten Sammlern hat Archivar van Hasselt gemeinsam mit Boris Gillessen, der ebenfalls der Arbeitsgruppe angehört,  und weiteren Unterstützern zahlreiche Memorabilia aus der Alemannia-Geschichte zusammengetragen. „Dabei haben wir eine große Resonanz erfahren. Unterstützung kam durch viele Fans und ehemalige Spieler sowie deren Nachkommen, etwa den Enkeln von Josef Emunds oder dem Sohn von Reinhold Münzenberg“, erklärt van Hasselt. Die Ausstellung der gesammelten Gegenstände, Plakate und Fotos wird im Alemannia-Shop sowie in der benachbarten Fankneipe zu sehen sein. „Uns war es wichtig, die Ausstellung in öffentlich zugänglichen Bereichen ohne Erhebung von Eintrittsgeld zu ermöglichen“, so van Hasselt.

Selbstverständlich fand die Arbeitsgruppe auch Verwendung für Artefakte aus dem alten Stadion, die ihrer Meinung nach beim Umzug nicht von der Bildfläche verschwinden sollten. So wird die alte Stadionuhr in der Mitte der Sparkassen Tribüne unterhalb der Logen einen neuen, zentral gelegenen Platz erhalten. Gleiches gilt für die „In Memoriam Werner Fuchs“-Fahne, die eine Etage oberhalb der Stadionuhr aufgehängt wird. Der „Walk of Fame“, die Aufstiegssterne der Mannschaft von 2006, werden auf dem Verbindungsbau zwischen Parkhaus und Sparkassen Tribüne verlegt. Die offizielle Vereinsfahne aus den 50-er Jahren schmückt künftig den Eingangsbereich des „Klömpchensklubs“, der Mini-Tivoli, ein originalgetreuer Miniatur-Nachbau des alten Stadions, soll nach Fertigstellung im Foyer des Alemannia-Shops für Jedermann zu besichtigen sein.

Darüber hinaus stellt die Alemannia im neuen Stadion Räumlichkeiten zur Verfügung, um die Arbeit der organisierten Fans zu unterstützen. So wird ein Fantreff als zentrale Anlaufstelle in der Mitte des Bitburger Walls mit Fanprojekt, Fanbeauftragtem, IG der Fans und Fanclubs und Ultras sowie einer Verkaufsstelle von Auswärtskarten zur Verfügung stehen. Zudem werden ein Lagerraum für Fanutensilien (südöstliche Ecke) und ein Platz zur Vorbereitung von Choreographien eingerichtet.

Die Arbeitsgruppe wird mit der Einweihung des neuen Stadions nicht eingestellt, sondern wird weiter zusammenkommen, um anfallende Themen zu diskutieren. Für alle Fans wird im „Klömpchensklub“, dessen Theke übrigens genau 11 Meter lang sein wird, zudem ein regelmäßiger Stammtisch eingerichtet.

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