Fr, 1. Mai 2009

Alemannia II will weiter Punkte sammeln

Drei Tage vorher hatte er beim 1:5 gegen den 1. FC Köln nach richtig guten Anfang und der 1:0-Führung, noch das andere Gesicht gesehen.

Das Trainerteam Marc Gillessen, Jörg Seferings und Heiko Heinze hatte auf das Debakel gegen den rheinischen Lokal-Rivalen mit personellen und taktischen Umstellungen reagiert – und das zahlte sich gegen Schalke von Beginn an aus. Die Schwarz-Gelben standen defensiv kompakt und flexibel, um nach vorne immer wieder gefährliche Konter zu setzen. Aber wie so oft in den letzten Wochen wieder das gleiche Bild: Torhüter Marcel Simon verbrachte einen ruhigen Tag, während wegen der diversen vergebenen Torchancen Trainer und Alemannia-Fans im Fünf-Minuten-Takt einen hochschnellenden Adrenalin-Spiegel bekamen. Kevin Thörner, Nazim Sangare und Philipp Simon hatten schon früh die Führung auf dem Fuß, aber das nötige Glück ließ auf sich warten.

Doch dieses Mal lohnte sich der Aufwand. Nach einem tollen Spielzug über Tim Müller und Philipp Simon stürmte Nazim Sangare in den Strafraum, umkurvte seinen Gegenspieler und passte mit viel Überblick quer zum völlig frei stehenden Kevin Thörner, der kaltschnäuzig zum 1:0 vollendete. Aufgrund der Erfahrungen aus der Niederlage gegen Köln wollte aber keine Euphorie einkehren, zumal Philipp Simon, Armand Drevina und Kevin Thörner weitere hochkarätige Möglichkeiten vergaben. „Dieses Mal sind wir aber ruhig geblieben, haben uns nicht beirren lassen, taktisch abwartend unsere Linie beibehalten und kühl weiter gespielt. Die Jungens haben ihre Lektion gelernt“, war Co-Trainer Seferings zur Halbzeitpause rundum zufrieden.

Zahlreiche Aachener Junioren-Trainer im Publikum hatten eine taktisch gute erste Halbzeit gesehen, erlebten zu Beginn der zweiten Hälfte aber mehr offensive Spielanteile des Revierclubs. Trotzdem änderte sich an der Grundkonstellation nichts: Alemannia machte die Räume eng und konterte geschickt. Doch als Philipp Simon nach einer tollen Einzelaktion nur denkbar knapp an Schalkes Keeper scheiterte, spekulierten schon die ersten Zuschauer, ob sich solche vergebenen Chancen nicht am Ende wieder rächen würden. Und vorerst sollten sie recht behalten: Aus dem Nichts gelang den Blau-Weißen aus spitzem Winkel ein Tor wie einst das von Lothar Emmerich 1966, bei dem niemand so recht wusste, wie der Ball einschlagen konnte. „Das stellte das Spiel, gemessen an unseren zahlreichen Torchancen, auf den Kopf. Denn Schalke hatte praktisch sonst gar keine Möglichkeit. Wie gut, dass die Jungens dieses Mal einen kühlen Kopf bewahrt haben“, erklärte Co-Trainer Heiko Heinze nach dem Spiel erleichtert.

Alemannia wechselte aus und spielte nach dem 1:1 offensiver, obwohl vor dem Spiel sicherlich jeder ein Unentschieden gegen den Spitzenclub unterschrieben hätte. Und dieses Mal belohnten die Fußball-Götter den Mut der Schwarz-Gelben. Als alle schon auf die Uhr schauten, sah Kevin Thörner, dass Schalkes Torwart mit einem Querpass rechnete, zog aus 30 Metern mit links ab und konnte sich kurz danach als Sieg-Torschütze von seinen Mitspielern feiern lassen. Bis zum Ende der Partie spürte man die Spielfreude, das Selbstbewusstsein und die taktische Disziplin der Aachener, was sie aus diesem Treffer zogen.

„Endlich haben wir einmal über weite Strecken des Spiels unsere Möglichkeiten abgerufen, und konnten so einen Großen der Liga schlagen. Wäre uns das in dieser Saison öfter gelungen und hätten wir seltener diese zwei Gesichter gezeigt, dann hätten wir jetzt schon den ein oder anderen Punkt mehr auf dem Konto. Nun müssen wir schauen, dass wir beim nächsten Auswärtsspiel in Wattenscheid punkten. Dann sind wir auf einem guten Weg. Erst einmal wollen wir aber am kommenden Freitag ins Halbfinale des Mittelrhein-Pokals einziehen, was hoffentlich eine schöne Abwechselung zum Liga-Alltag wird“, blickte Trainer Gillessen schon wieder nach vorne.

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