Di, 9. Februar 2010

U23: Ohne Druck geht’s weiter

Eric van der Luer fährt derzeit zweigleisig. Zum einen bereitet er die U23 auf die Rückrunde vor, zum anderen hat der Coach von Alemannia II bereits die kommende Saison im Kopf. Doch der Reihe nach. „Eigentlich geht es für uns ja jetzt erst richtig los“, scherzt van der Luer und spielt damit auf die personelle Situation in der Hinrunde an. „Wir hatten so viele Probleme, zu Schwarz-Weiß Essen sind wir mit gerade mal zwölf Feldspielern gereist“, erinnert sich der 44-Jährige. Dem mangelnden Konkurrenzkampf begegnete der Ex-Profi ganz bewusst: „Wir haben extra Gas gegeben, um die Jungs zur reizen.“

Mit all den Problemen, die das Team in der ersten Saisonhälfte zu bewältigen hatte, lesen sich 32 Punkte dennoch sehr ordentlich. „Es wäre noch mehr drin gewesen“, sagt der Ex-Profi etwas überraschend. „Wir haben bei SW Essen drei Punkte liegen gelassen. Gegen Velbert haben wir uns dumm angestellt. Zwar haben wir mit neun Leuten den Ausgleich geschafft, mussten aber eine Minute später das 2:3 hinnehmen“, blickt er zurück, wohl wissend, dass sich am Ende der Saison alles ausgleicht. Andreas Korte, Waldemar Schattner, Timur Weilbier, Daniel Engelbrecht – van der Luer wird sich über die Rückkehrer in den Kader und die damit verbundene Steigerung der Qualität freuen. Mit der Erfahrung des ehemaligen Profis hat er beobachtet, dass seine Schützlinge viel zu oft von Ungeduld getrieben wurden. „Ich bin früher mit vier Schmerztabletten auf den Platz gerannt. Diesen Druck haben wir bei uns gar nicht, wir schauen weiter als bis zum nächsten Spiel. Aber erklär’ das mal einem Spieler.“ Der Niederländer und sein Co-Trainer Franz Stolz lassen den Nachwuchskickern die nötige Zeit zur Regeneration. Bei Verletzungen wie der Schambeinentzündung von „Walde“ Schattner die einzig richtige Vorgehensweise.

Mit Engelbrecht hat sich der Top-Torschütze beim bisher einzigen Spiel 2010 eindrucksvoll zurück gemeldet. Beim 2:0-Erfolg über die Zebras steuerte der 19-Jährige beide Treffer bei. „Er hat die Fähigkeit, aus Scheiße Gold zu machen – aber er kann auch aus Gold Scheiße machen“, stellt der Coach mit einem Lachen fest. Will heißen: Mal braucht der Mittelstürmer keine Chance, um ein Tor zu erzielen, mal lässt er beste Gelegenheiten aus. Die Basis ist beim Neuzugang aus der U19 von Bayer Leverkusen aber in jedem Fall vorhanden: „Wir sind zufrieden mit ihm“, sagt Stolz. Zufrieden darf das Trainerteam auch mit der Zahl an Spielern sein, die es in den Profi-Kader geschafft haben. Lewis Holtby, Manuel Junglas, Abdul Özgen – die Quote ist stark. Jetzt klopft auch Marco Höger an die Tür von Michael Krüger, ist immer öfter „oben“ dabei. „Er ist der vielleicht beste Fußballer, den wir in Aachen haben“, lobt van der Luer und hat gleich die Einschränkung parat: „Das Problem sind nicht die Beine, sondern der Kopf.“ So etwas wie Ungeduld in seinem Kader hat der Coach ausgemacht, wer es denn als Nächstes zu den Profis schafft. Der Fluch der guten Tat könnte man sagen, dennoch sorgen van der Luer und Stolz dafür, dass in Alemannias Nachwuchstruppe niemand die Bodenhaftung verliert. „Das Wichtigste ist immer noch die Leistung bei uns. Die Leistung bei den Profis ist überhaupt nicht wichtig, die ist nur die Sahne auf der Torte“, erklärt der Trainer, der bereits die Saison 2010/11 vorbereitet. Mit zahlreichen Spielern wurde bereits gesprochen, die Übernahme-Kandidaten aus der eigenen U19 stehen in weiten Teilen fest, über wenige externe Verstärkungen wird nachgedacht. Doch zuerst kommt die Rückrunde: Vier Punkte Rückstand auf das Spitzen-Duo Windeck und Bielefeld II bilden die Ausgangslage bei einem weniger ausgetragenen Spiel. „Wir haben überhaupt keinen Druck“, sagt van der Luer.

Am kommenden Samstag muss Alemannia II in Velbert antreten. Anstoß ist um 15 Uhr.

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