Ligaklasse - Saison 1911/1912 - 16. Spieltag - Sonntag 10.03.1912
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Spieldaten

Aufstellung

VfvB Ruhrort: u.a. Busch, Kuhr, Klinge

Alemannia Aachen: Hennes – Schnieber, Emunds – X. Baurmann, J. Wesché, Janser – Vogeno, Laumen, Löhr, Schroeder, Cl. Baurmann

Tore

1:0 Kuhr (18.), 2:0 (58.), 3:0 Klinge (80.)

Schiedsrichter:

Erkelenz ?

Zuschauer:

"zahlreich"

10.3.1912: VfvB Ruhrort - Alemannia Aachen 3:0

"Wir haben zwar drei Ersatzleute, aber sie sind gut!" so wurde ich in Duisburg am Bahnhof empfangen. Mit andern Worten: Gegen Ruhrort genügt auch eine schwache Mannschaft. Mein Seufzer: Ich möchte, wir hätten hier erst mal mit 2:1 gewonnen! fand nur bei Wesche Verständnis. Wie bitter sollten wir enttäuscht werden! Denn zunächst war unsere Mannschaft noch entschieden schlechter als irgend einer gedacht hätte. Und dann war Ruhrort, durch seinen früheren Mittelstürmer verstärkt, mit dem Mute der Verzweiflung um seine Ligaangehörigkeit kämpfend, viel gefährlicher, als nach seiner Stellung in der Tabelle und nach seinem Spiel in Aachen hätte angenommen werden können.

Von der lieben Sonne unterstützt, beginnen wir auf dem flachen, gänzlich rasenlosen Platz den Kampf. Die grossen, schnellen Leute Ruhrorts greifen lebhaft an; besonders die Aussenstürmer und der Mittelmann sind gefährlich. Jedes der Tore sieht peinliche Augenblicke, die mit Glück überstanden werden. Endlich nimmt der Ruhrorter Linksaussen eine Flanke zum Schuss auf; der Ball geht aber nichts aufs Tor, sondern ins Feld zurück und wird von dem freistehenden Mittelstürmer eingeschossen. Als mit 0:1 die Pause kam, hatte sich unsere Aufstellung nicht gerade glänzend bewährt, wie wir glaubten. Wir versuchten es daher einmal mit

Janser Cl. Baurmann Schröder Löhr Vogeno
Laumen Wesche X. Baurmann
Emunds Schnieber
Hennes.

Das hatte zur Folge, dass nun gar nichts mehr klappte. Janser, von Clemens schlecht unterstützt und durch eine Verletzung beeinträchtigt, kam auf dem falschen Posten nicht zurecht. Den andern erging es nicht besser. Ein angedeuteter aber nichtg ausgeführter Kopfstoss des Unterzeichneten brachte Ruhrort das zweite Tor; ein drittes fiel, als Schwimm zu früh das Tor verliess. So gewann Ruhrort einwandfrei mit 3:0. Der Sieg war verdient; die Mannschaft spielte bedeutend besser als sonst; der Torwächter lieferte, wie es hiess, sein bestes Spiel. Nicht so bei uns. Es war keiner auf der Höhe. Von Schnieber konnte man ohne weiteres nicht das verlangen, was er in der II. leistet. Er war übrigens als vierter Mann eingesprungen; die Anwärter auf den Verteidigerposten waren: Riechert, Walchenbach, Ludwig, Schnieber. Der schwächste Teil der Schwachen war die Stürmerreihe. Sie war keine Reihe, sondern ein Knäuel, von dem sich einzelne Teile beliebig loslösten und abfielen.

Nach dem Spiele war es in Ruhrort recht gemütlich. Bei V.f.B. herrschte eitel Freude, und wir liessen uns nichts anmerken. So bietet Alemannia, nachdem sie den führenden Vereinen die Meisterschaftshoffnungen zerstört, dem letzten Verein willig (?) den Schemel, der ihn aus der Versenkung rettet.

(J. Emunds; Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 4 / April 1912)

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