Regionalliga West - Saison 2023/2024 - 30. Spieltag - Samstag 20.04.2024  - 14:00 Uhr
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Tag der Comebacker in Paderborn?

Rumpf für mögliches Aufstiegsspiel gesperrt

Am Samstag um 14 Uhr gastiert die Alemannia beim SC Paderborn II. Der Aufstieg in die 3. Liga ist bereits dort möglich, liegt aber nicht in der eigenen Hand. Über 3600 Gästefans werden erwartet.

Es war der mit Abstand größte Schockmoment in einer sonst so erfreulichen Saison: Als Aldin Dervisevic im Hinspiel gegen den SC Paderborn II in der 55. Minute eine Hereingabe von rechts zur Ecke klären wollte, bot sich den Fans auf dem Tivoli ein dramatisches Bild. Der Alemannia-Verteidiger riss sich im Fallen das Syndesmoseband, brach sich das Wadenbein und zog sich zusätzlich mehrere Bänderrisse im Sprunggelenk zu. Eine Horrorverletzung, die auch die Gegenspieler die Hände über dem Kopf zusammenschlagen ließ. Der 2:1-Sieg der Schwarz-Gelben rückte an diesem Tag komplett in den Hintergrund.

Das war Ende Oktober, ist nun also beinahe ein halbes Jahr her. Inzwischen hat Dervisevic das Gröbste hinter sich und taucht seit einigen Wochen wieder im Spieltagskader auf. Für einen Einsatz hat es bisher noch nicht gereicht. „Es wäre natürlich schön, wenn ich genau gegen den Gegner mein Comeback feiern könnte, gegen den ich mich verletzt habe“, merkt der 21-Jährige an. Seit geraumer Zeit musste er seine Mitspieler nun schon von außerhalb des Feldes beobachten. Wenn es nach Dervisevic ginge, könnte sich das mal wieder ändern, er fühlt sich so weit fit. „Zur Not haue ich mir noch einen Rote-Beete-Saft rein“, lacht der gebürtige Frechener.

Die Chancen auf einen Startelfeinsatz am Samstag stehen für den jungen Abwehrmann jedoch nicht allzu passabel, „dafür ist es einfach noch zu früh“, klärt sein Trainer Heiner Backhaus auf. Stattdessen dürfte sich Franko Uzelac für die Anfangself bereithalten und soll den gelbgesperrten Jan-Luca Rumpf ersetzen. „Franko ist ein absoluter Teamplayer, der sich in den letzten Monaten vorbildlich der Mannschaft untergeordnet hat. Er hat es verdient, zu spielen“, berichtet der Coach, der sich über einen weiteren Rückkehrer freuen darf: Nils Winter ist nach seinem Bänderriss wieder zurück und wird im Kader stehen, auch er könnte nach anderthalbmonatiger Pause sein Comeback feiern. Hinter den Einsätzen von Uli Bapoh, der zuletzt nicht voll mittrainierte, und Lukas Scepanik stehen derweil Fragezeichen.

Ein Ausrufezeichen dagegen will die schwarz-gelbe Elf in der Paderborner Home Deluxe Arena in Sachen spielerische Stärke setzen. „Wir wissen, dass die spielerische Leistung gegen Ahlen trotz des Ergebnisses nicht optimal war. Wir wissen auch, dass wir besser spielen können und müssen“, mahnt Backhaus an. Unabhängig davon zählt für den Pro-Lizenz-Anwärter jedoch wie immer nur eines: die eigenen Hausaufgaben zu erledigen. „Natürlich wollen wir schon in Paderborn den Aufstieg feiern, aber vorher haben wir ein hartes Stück Arbeit vor uns“, stellt der Trainer klar. Zudem reicht ein Alemannia-Sieg noch nicht für den Sprung in Liga drei, parallel darf der Wuppertaler SV gegen Fortuna Düsseldorf II nicht gewinnen. „Schwer wird es vor allem, wenn der Gegner mit Profi-Unterstützung aufwartet“, erinnert Backhaus.

An diesem Montag war das der Fall, als die U21 der Paderborner den FC Wegberg-Beeck mit Profi-Hilfe 4:1 schlug und sich damit ein Acht-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz aufbaute. Die Elf von Trainer Dennis Schmitt konnte mit dem wichtigen Dreier nach fünf Spielen ohne Sieg mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern und steht nun auf Rang 13.

Auf Rang eins steht die Alemannia währenddessen nicht nur in der sportlichen Tabelle, sondern auch im Zuschauerranking. Das beweist einmal mehr die Anzahl an Fans, die das Team nach Ostwestfalen begleiten werden: Über 3600 schwarz-gelbe Anhänger werden in Paderborn erwartet, ergo: Heimspiel! Wer sich kein Ticket für das zweite Pflichtspiel der beiden Teams überhaupt sichern konnte, kann wie immer auf den Alemannia-Liveticker sowie die Streams von 100,5 – DAS HITRADIO und SPORTTOTAL zurückgreifen. 

Schiedsrichter der Partie des 30. Spieltags ist Jonah Samuel Besong aus Duisburg. Er wird assistiert von Jens Laux und Emircan Kandemir.

Spieldaten

Aufstellung

SC Paderborn 07 II: Schulz – Gembalies, Otto, Brackelmann (80. Bravo-Sanchez) – Wendt (64. Krumme), Kojic, Ens, Pledl (80. Pululu) – Flotho – Vega Zambrano (86. Ermolaev), Ansah / Trainer: Dennis Schmitt

Alemannia Aachen: Johnen – Hanraths, Uzelac, Afamefuna – Heister, Müller (68. Scepanik), Schwermann, Strujic – Heinz, Töpken (82. Willms), Pagliuca (86. Dervisevic) / Trainer: Heiner Backhaus

Tore

0:1 Töpken (25.)

Verwarnungen

  Brackelmann (36.),   Ens (45.),   Hanraths (65.),   Ansah (66.)

Ecken

7 / 2

Schiedsrichter:

Jonah Besong (Duisburg) – Jens Laux, Emircan Kandemir

Zuschauer:

5.046 (davon ca. 3.700 aus Aachen)

Wetter:

8 Grad, Regen

Eiskalter Töpken entscheidet Partie in Paderborn

Drittliga-Aufstieg steht nach 1:0-Sieg kurz bevor

Aufgestiegen wurde am Samstag in Paderborn noch nicht, jedoch unternahm die Alemannia durch das 1:0 (1:0) bei der U21 des SCP einen weiteren Riesen-Schritt in Richtung 3. Liga. Matchwinner vor 5046 Fans in der Home Deluxe Arena war einmal mehr Thilo Töpken mit seinem Tor in der 25. Minute.

Dass es nicht der Tag der Entscheidung werden sollte, das war wider Erwarten bereits wenige Stunden vor Anpfiff klar. Die Partie des Wuppertaler SV gegen Fortuna Düsseldorf II musste am Vormittag aufgrund einer Magen-Darm-Welle beim WSV kurzfristig abgesagt werden. „Das macht natürlich schon etwas mit den Jungs, wenn die Vorzeichen sich so unmittelbar vor dem Spiel ändern“, berichtete Trainer Heiner Backhaus. Denn mit dieser Nachricht war klar: Die Alemannia konnte in Paderborn noch nicht die vorzeitige Meisterschaft klarmachen, auch nicht mit einem Sieg.

Dennoch war alles angerichtet für ein stimmungsvolles Erlebnis in Ostwestfalen, denn das Spiel gewinnen wollten die Tivoli-Kicker natürlich trotz allem Trubel rund um das Wuppertal-Spiel. Die rappelvolle Gästekurve – etwa 4000 Aachener waren aus der Kaiserstadt mitgekommen – sah eine kompakt stehende Alemannia im 5-3-2-System, unter anderem begann Franko Uzelac für den gesperrten Jan-Luca Rumpf in der Dreierkette. Diese musste die erste Chance der offensiv ausgerichteten Gastgeber nach 14 Minuten verteidigen, Robin Afamefuna und Keeper Marcel Johnen retteten im Zwei-gegen-Eins gegen SCP-Außenstürmer Joel Vega Zambrano.

Um die 20-Minuten-Marke wurde es plötzlich still im ansonsten stimmungsvollen Alemannia-Block. Der Grund: Ein Fan der Schwarz-Gelben erlitt einen medizinischen Notfall und musste mehrere Minuten auf der Tribüne behandelt werden. Die Person ist mittlerweile aber zum Glück auf dem Wege der Besserung und war schlussendlich ansprechbar, wie uns bestätigt wurde. An dieser Stelle noch einmal alles Gute und eine schnelle Genesung von der gesamten Alemannia-Familie!

Mitten hinein in besagte Stille traf Töpken dann zur Führung, es war die erste Offensivaktion seines Teams. Bastian Müller holte einen schon verlorenen Ball an der Strafraumkante fair wieder und gab auf seinen Stürmer ab – Töpken bestätigte seine starke Form der letzten Wochen und schloss trocken unten rechts ab, 0:1 (25.). Der Jubel im Gästeblock fiel jedoch aufgrund oben beschriebener Situation verhalten aus. Zehn Minuten vor der Pause hatte Uzelac noch die Chance, zu erhöhen – sein Kopfball nach einer Ecke wurde aber auf der Linie geklärt (35.).

Im zweiten Abschnitt bot sich den Fans, die den Support unterdessen wieder aufgenommen hatten, ein ähnliches Bild: Paderborn hatte mehr vom Spiel, ohne wirklich zwingend zu werden. Die Alemannia verließ sich wie schon in den letzten Partien auf die stabile Defensivarbeit. Verteidiger Aldin Dervisevic, der an diesem Nachmittag nach über fünfmonatiger Verletzungspause sein Comeback gab, formulierte es treffend: „Man braucht nicht immer mehr Ballbesitz, um das Spiel unter Kontrolle zu haben.“

Fast hätte sich diese Kontrolle noch ausgeweitet, Freistoß-Akrobat Anton Heinz scheiterte jedoch kurz nach der Pause mit einem stark geschossenen ruhenden Ball aus etwa 35 Metern an SCP-Keeper Arne Schulz (48.). Für die Elf von Trainer Dennis Schmitt war dies jedoch so etwas wie ein kleiner Weckruf, sie wurde zwingender. Wenn auch nur mühsam: Torjäger Moritz Flotho machte den Anfang mit einem Zirkel-Schuss in Richtung linken Winkel – Johnen fischte die Kugel aus dem Eck (69.). In der Folge erarbeiteten sich die jungen Paderborner immer wieder Chancen, wobei es meist dasselbe Muster war: Flanke von links durch Marco Pledl, in der Mitte wurde mit Kopfbällen gearbeitet.

So auch bei der dicksten Chance auf der Zielgeraden, wobei da ein Alemanne vor dem eigenen Tor für Gefahr sorgte: Kapitän Mika Hanraths wollte eine Hereingabe klären, zwang Johnen jedoch zu einem sensationellen Reflex: Der Keeper konnte den scharfen Kopfball gerade so über die Latte lenken (84.). Auch in der Nachspielzeit pusteten die Schwarz-Gelben noch einmal kräftig durch, denn weder Ilyas Ansah per Kopf (90.+3) noch Martin Ens per Distanzschuss (90.+4) trafen das Tor, sondern verfehlten es nur knapp. Dann war Schluss – die Alemannia rettete das Ergebnis über die Zeit. Nun kann der Sack am nächsten Samstag gegen Bocholt endgültig zugemacht werden, oder aber der Wuppertaler SV beschert der Tivoli-Truppe die Couch-Meisterschaft bereits am Freitagabend – dann, wenn die Bergischen ihr Auswärtsspiel bei Fortuna Köln nicht gewinnen. „Selbst klarmachen wäre besser“, äußerte Torschütze Töpken seinen Wunsch. Na dann, schauen wir mal…

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